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Freitag, 31. Dezember 2010

¡Próspero Año Nuevo!

Da ist das Jahr 2010 auch schon wieder vorbei! Schneller als erwartet denkt sich vermutlich jeder, wenn er auf das Jahr zurückblickt. Ich allerdings kann behaupten, dass es ein tolles Jahr war. Viele tolle Dinge sind währendessen passiert, an die ich mich gerne zurück erinnere. Fern weg von der Heimat werden wir hier gemeinsam nun das Jahr ausklingen lassen und wie schon am Heiligen Abend zusammen etwas feiern. Wo, steht noch in den Sternen. Geplant war nach Quito zu fahren - in der Hauptstadt wird sicherlich die eine oder andere Fiesta steigen. Allerdings sind zwei Damen des Hauses erkrankt und so hängt alles von einer wundersamen Genehsung ab oder aber von einem gut dosierten Apotheken-Cocktail ;-) Na ja, nicht zuletzt wird die Spontanität siegen!

¡Entonces, yo os espero que tengas próspero Año Nuevo! ¡Celebrad mucho y hasta el proximo año!
Saludos y abrazo!..jean

Donnerstag, 30. Dezember 2010

West Coast - Teil 2: Aufenthalt in Canoa

Am frühen Abend des 18.12.2010 in Canoa angekommen, ging es zunächst auf die Suche nach einer Unterkunft für die nächsten Tage. Schnell das erste Hostel an der Hauptstraße besichtigt, war das Vierbettzimmer zwar eng, aber der einigermaßen günstige Preis sorgte schnell für unsere Zusage, zumal eh klar gewesen war, dass das Zimmer lediglich der Gepäckablage sowie dem (kurzen) nächtlichen Schlaf dienen sollte. Nach einer kurzen Chill-Out-Phase ging es dann voller Vorfreude zusammen an den Strand. Bereits vom Balkon war der Pazifik visuell wie auch auditiv zu vernehmen. Am Strand angekommen ging es unmittelbar mit einer hopfenhaltigen Kaltschale und einem minzhaltigen Cocktail (insgesamt für 3 USD) zum Wasser - der erste Kontakt mit dem Pazifik in meinem Leben war hergestellt! Die Aussicht am Strand mit den zahlreichen Bars und Segeltüchern als Sonnenschirmersatz entschädigte für die (nerven-)strapazierende Anfahrt, na ja, eigentlich mehr als das. So ging auch schnell die erste Nacht nach einem Besuch im nahegelegenden "Tanzlokal" und einem kleinen Hamburger-Imbiss um und das Erwachen sorgte bei allen für eine große Missstimmung. Alle Körperteile von uns waren mit unzähligen (und das meine ich so!) Mückenstichen übersäht. Allein der Weg ins Bad wurde durch unzählige weitere Stiche potentiell gefährdet. Schnell war klar, eine weitere Nacht würde es in diesem Hostel nicht geben, egal wie günstig und die nächsten Unterkünfte würden alle mit Moskitonetzen über den Betten ausgestattet sein - diesem Vorsatz wurde, das vorweg, auf der gesamten weiteren Reise Folge geleistet!
Der Morgen bestand also daraus, so schmerzfrei wie möglich in die Kleidung zu kommen und schnellstmöglich die Rucksäcke wieder zu packen, damit ein neues Hostel gesucht werden konnte. Den Reiseführer bei der Hand ging es von dem einen zum anderen, bis ein Hotel am Promenadenende ein günstiges Angebot für uns bereit hielt. Der einzige Haken an der Sache war, dass der Vorgarten noch nicht fertig gestaltet war. Ein Übel, dass wir durchaus akzeptieren konnten, zumal das Zimmer nicht nur groß war, sondern zudem über Moskitonetze sowie einen großen Balkon mit Hängematte und Meerblick verfügte.

 
So war der Umzug schnell organisiert und der Tagesablauf der Entspannung am Strand bei bewölktem, aber nicht minder sonnenbrandgefährlichem Wetter (Elisa weiß nun einmal mehr, wie "hinterfotzig" Sonne sein kann) gewidmet. Dennoch ist der Sport nicht zu kurz gekommen: als Pflichtritual stand nun jeden Morgen, der in einem Ort mit Strand verbracht wurde, der Besuch im Meer auf dem Programm, egal wie fit oder kalt es war - ein Vorsatz, der, man staune, ebenfalls komplett umgesetzt wurde! Na ja, neben dem intensiven Bräunungsprogramm (Brathähnchen lässt grüßen ;-)) und dem Wellenspringen (im Pazifik sehr empfehlenswert, wenn auch im später angesteuerten Surferort Montañita deutlich besser möglich) war der Tag ansonsten noch von diversen Verpflegungsmaßnahmen, also Essen wie z.B. "Arroz con Camarones" für 4 USD + Coca Cola für 0,50 USD bzw. Pilsener 1,25 USD begleitet. Ansonsten war der Aufenthalt hier in Canoa relativ unspektakulär, aber das sollte er ja auch sein, denn jeder Urlaub sollte ja erst einmal mit etwas Entspannung starten, zumal der nächsten Ort noch genügend Aktivität für uns bereit halten sollte! Somit wurde der letzte Abend nur noch einem bilderbuchähnlichem Sonnenuntergang gewidmet und dazu auf einem gestrandeten Boot zusammen bei Musik und Erfrischungsgetränken entspannt.


West Coast - Teil 1: Anreise nach Canoa

Am 18.12.2010 startete die große Reise an die Westküste. Nachdem am Vortag die Mitpraktikantin Nadine mit einem gemeinsamen schönen Abend verabschiedet wurde, machten wir vier, also Elisa, Nikka, Aylin und ich uns um 6:00 Uhr am Morgen mit dem Taxi auf dem Weg zur südlichen Busstation von Quito namens Quitumbe. Das frühe Aufstehen wurde auf der Fahrt dorthin von gutem Wetter und einer phänomenalen Aussicht auf den Cotopaxi entstädigt. Allerdings könnt ihr euch vorstellen wie umständlich es ist, mit einem Rucksack der für 3-5 Tage ausgelegt ist, insgesamt zwölft Tage unterwegs zu sein!


Im "Terminal Quitumbe" angekommen ging es unmittelbar zu den schir hunderten an Busunternehmen, die sich an ihren Schaltern alle nur so um die potentiellen Kunden reißen, ähnlich wie auf einem orientalischen Basar in Hammamet. Nun gut, schnell war das Busunternehmen "Reino del Camino" ausgemacht und das Busticket für uns vier erstanden. Der dermaßen enge Bus (eigentlich überraschend für Reisebusse in Ecuador) wurde nur noch von einem arg unfreundlichem Personal getoppt, so dass schnell der erste Diskussionspunkt zwischen dem ich nenne ihn mal "Gepäckschlepper" bzw. "Kundeneintreiber" und mir gefunden wurde - wohin mit dem Gepäck. Für ihn war ganz klar, ab in den Gepäckraum unterhalb der Sitzkabine. Das allerdings war sowohl mit unseren Vorstellungen, als auch mit den Tipps aus Reiseführern nicht vereinbar, gerade auf einer Fahrt von etwas mehr als 8 Stunden. Irgendwann hatte auch er keine Argumente mehr gefunden und so hatten wir zusammen mit unserem Gepäck endlich unsere Sitzplätze einnehmen können, so dass die Reise endlich ins Rollen kommen konnte.


An dieser Stelle sei mir ein kleiner Exkurs gestattet: Vielleicht ist es bis nach Deutschland durchgesickert über die Medien. Auf der gleichen Strecke ist nur vier Tage später ein Bus derselben Busgesellschaft in der Nacht in der Nähe von San Vicente mit 71 Menschen an Bord (zugelassen waren 40!) über 100 Meter einen Abhang heruntergestürzt. Grund war angeblich ein Bremsversagen. Eine zu hohe Geschwindigkeit wie auch die Überladung sprechen aber für sich. Das Unglück hatte mehr als 40 Menschenleben als Opfer. Da wir erst relativ spät von diesem Unglück auf der Reise gehört haben, machten wir uns für unsere weiteren Fahrten, die teilweise sogar mit Bussen ausgeführt wurden, die mit Löchern nur so übersäht waren, keine Gedanken um derartige Risiken. Aber das Unglück zeigt einmal mehr, wie knapp man hier mit jeder Busfahrt nur einem Unfall entkommt!


Nach dem Start um 8:30 war um 16:50 endlich ein erstes Ende mit dem Stillsitzen gefunden. Die Ankunft in San Vicente bedeutete für uns das Umsteigen in einen anderen Bus - klapperig wäre untertrieben, aber egal, denn die Fahrt sollte nur 30 Minuten bis zum Zielort Canoa dauern und währendessen war man mit dem links an einem vorbeirauschenden Meer genug abgelenkt. So war die Anreise endlich gegen fast 18 Uhr geschafft - wir waren in Canoa und hatten ebenso schon kurz den Pazifischen Ozean erblicken dürfen.

Blog wieder aktiv

So ihr Lieben,
nach meinem Rückflug gestern von Guayaquil nach Quito, der reibungslos geklappt hat und uns somit innerhalb von einer guten halben Stunde durch halb Ecuador transportiert hat (anstelle einer 11-stündigen Busfahrt), werde ich ab jetzt versuchen, die aus deutscher Sicht schockfrostbedingte Lähmung des Blogbuchs anzugehen. Ein wenig Geduld solltet ihr allerdings dennoch mitbringen, das Wichtigste aus elf Tagen Reisen muss ja erst einmal niedergeschrieben werden. Die neuesten Bilder sind allerdings schon online und können vielleicht die erste Zeit des unruhigen Gespanntseins auf News einigermaßen kompensieren ;-)

Freitag, 24. Dezember 2010

Fröhliche Weihnachten euch allen!

Hey ihr Lieben,

ich hoffe, ihr verzeiht es mir, wenn ich es nicht schaffe, jedem von euch zu schreiben. Aber ich befinde mich ja gerade auf meiner Rundreise, exakt in Montañita. Die Zeit war bisher wunderschön und nun gilt es auch hier unter Palmen Weihnachten richtig zu feiern. Ich hoffe, ihr erlebt zusammen mit euren Liebsten eine tolle und besinnliche Weihnachtszeit. Sobald ich wieder in Cumbaya bin, wird auführlicher über die Reise berichtet. Macht euch eine schöne Zeit bis dahin!


Ganz liebe Grüsse um die halbe Welt schicke ich euch!

Euer Jean

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Abwesenheitsbedingte Ruhephase + Besinnung

Wie bereits angekündigt, werden auch ich hier zusammen mit den anderen Praktikanten die Chance der Weihnachtsferien nutzen, um weiter das Land Ecuador zu erkunden. Daher wundert euch bitte nicht, wenn ihr in den kommenden ~2 Wochen keine Aktualisierungen im Blogbuch erfahrt. Nach meiner Rückkehr und der Protokollierung werden dann vermutlich umso mehr Informationen auf einmal ihren Weg auf meine Seite finden.

Auf Grund der Abwesenheit möchte ich euch daher schon jetzt eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit im Kreis eurer Liebsten wünschen. Weiße Festtage werden ja vermutlich jetzt schon in Deutschland garantiert werden können.

Ein ganz großer und lieber Gruß geht an dieser Stelle an meine Familie daheim. Nutzt die Gelegenheit, dass ich nicht zu Hause bin und esst meine Portionen mit ;-) abrazos!

Silvester bin ich wieder in Cumbayá / Quito aktiv...

Montag, 13. Dezember 2010

Vorweihnachtliche Stimmung & Grillen = (Vor)Freude & Spaß

Natürlich hat uns auch hier in Ecuador die Weihnachtszeit eingeholt. Auch wenn von dem Klima her noch keine rechte Stimmung aufkommen mag, zumindest nicht, wenn man die Tradition walten lässt und an winterliche Temperaturen mit Schnee denkt, hat dennoch der weihnachtliche Aspekt, insbesondere am Wochenende hier Einzug gehalten. Nicht nur, wie auf den Fotos zu sehen ist, schmückt sich unser kleiner Weihnachtsbaum mehr und mehr, sondern auch die sonntäglichen Traditionen wie weihnachtliche Musik hören, Kekse mit Adventskerzenlicht essen und Filme wie bspw. Kevin allein zu Haus gucken werden konsequent zelebriert.


Na ja, da wir allerdings den vierten Advent nicht mehr hier zusammen in Cumbayá feiern werden, gab es gestern, nach einem Ausflug nach Otavalo mit einem großen Souveniersmarkt insbesondere für Touristen, ein leckeres Abschiedsgrillen mit gegrilltem Lomo, Gemüse, Salaten und der obligatorischen hopfehaltigen Kaltschale im gemeinsamen Kreis für Nadine. Sie verlässt am kommenden Sonntag unsere WG nach vier Monaten fleißigster und aufopferungsvollen Arbeit in der Schule. Für unsere Weihnachtsreise an die Westküste bedeutet dass, das wir leider ohne sie bereits am Samstag Mittag Richtung Canoa starten werden. Ich denke, dass man einerseits mit einem freudigen und andererseits mit einem traurigen Auge die Abreise nach Deutschland starten wird, gleiches wird auch für mich gelten, aber der Aspekt, an Weihnachten bei seiner Familie zu sein, erleichtert, denke ich, die Rückreise sehr.
Da, genauso wie in Deutschland, die letzte Arbeitswoche vor den Ferien angebrochen ist, steigt die Vorfreude auf elf schöne Tage in insgesamt vier unterschiedlichen Städten (Canoa, Puerto Lopez, Montañita, Guayaquil) an der West- und Südküste mehr und mehr. Somit lassen wir es uns vom 18.12.-29.12. an der Küste bei vermutlich / hoffentlich wärmsten Temperaturen und Sonne richtig gut gehen.

Sonntag, 12. Dezember 2010

3. Advent

Alle guten Dinge sind 3! Ich wünsche euch einen frohen dritten Advent.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Montag, 6. Dezember 2010

Neue Galeriefunktion

Eine neue Galeriefunktion steht euch nun unter dem Link "Galerie" zur Verfügung. Ihr müsst nun nicht mehr umständlich auf Picasa oder aber die doch zu kleine Slideshow am Rand zurückgreifen! Viel Spaß damit...

2. Advent

Jetzt ist sogar schon der zweite Advent durch und man wartet auf den Nikolaus! hohoho!

Quito Jahrestag - Mariscal Foch & La Ronda

Der gestrige Nachmittag und Abend wurde wie angekündigt in Quito verbracht. Nachdem mit einer einheimischen Freundin Abendplanungen im Vorfeld abgestimmt wurden, zogen wir am Nachmittag Richtung Quito los. Von den eigenen Erfahrungen geprägt galt für das Outfit das Motto "Zwiebelschalenprinzip". Die höhere Lage der Hauptstadt sorgte schon das eine oder andere Mal für kalte und feuchte Überraschungen, so dass wir nun infolgedessen gewarnt waren. Leider oder vielmehr zum Glück sollten sich unsere Befürchtungen nicht bewahrheiten - der komplette Tag vor Ort war von angenehmen Temperaturen und teilweise blauem Himmel begleitet.
Nun gut, als erstes ging es von der Busstation Rio Coca mit dem Metrobus Richtung Mariscal Foch, der Ausgehmeile respektive dem Touristenviertel hier in Quito. Von diversen Reiseführerberichten erneut gewarnt, wurde nur das nötigste mitgenommen, um den angeplanten schönen Abend nicht noch von irgendeinem dahergelaufenen Taschendieb trüben zu lassen. Angekommen an der Zielhaltestelle, ging es unmittelbar per wenige Schritte in die Partyzone. Da es mein erster Besuch dort war, prägten viele neue Impressionen die erste Zeit. Entgegen der bereits kennengelernten Altstadt prägte hier die Physiognomie ein farbenfrohes, eben typisch touristisches Lichtermeer mit einer gleichermaßen angepassten Geschäftsstruktur - Bars, Diskotheken, Restaurants.


Infolge des Jahrestags von Quito fehlte selbstverständlich auch ein musikalisches Programm nicht. Eine große Bühne sorgte mit unterschiedlichsten einheimischen Künstlern auf dem Plaza Foch für Unterhaltung - wenn mein Musikgeschmack auch nicht immer getroffen wurde, überzeugte allein die Stimmung. Daher lag es nahe, dass wir eine am Platz gelegene Bar aufsuchten. Bedingt durch unterschiedlichste Faktoren war der Ort gut gefüllt und so hatten wir Glück, als wir unter anderem während der Happy Hour einen Tisch für uns ergattern konnten. Schnell waren das Menü in Augenschein genommen und zunächst schockiert über die überteuerten Preise diskutiert (bspw. Pilsener 0,6l 3,20 USD anstatt normal max. 1,50 USD oder Jägermeister Shot [nicht, dass ich mir einen bestellt hätte, lediglich der Anschauung halber] für 7,30 USD!). Bei der Bestellung bemerkten wir dann auch, dass momentan die Happy Hour war (Start bereits ab 12:00 Uhr) und somit die Preise mehr oder weniger wieder erträglich waren - immerhin war man ja unmittelbar in der Nähe der Bühne. Nach dem Ausnutzen der ermäßigten Getränke und dem oftmals, wenn auch nicht immer (Hitch lässt grüßen), rhytmischen Bewegen zu unterschiedlichsten Musikgenre auf der Bühne ging es weiter durch die Straßen der Mariscal Foch. Bei einem Inder wurde schnell der Hunger durch das traditionelle Essen der "Shawarma" gestillt ehe es im Anschluss weiter Tanzen ging. Na ja, irgendwann zu späterer Stunde ging es dann mit einem Taxi weiter Richtung La Raonda, der mehr oder weniger einheimischen Ausgehmeile. Die Fahrt dorthin übertraf jedoch alle bisherigen Fortbewegungen hier in Ecuador. Die Taxifahrer hier nehmen normalerweise in einem Auto (Größe eines VW Golfs) maximal vier weitere Fahrgäste mit. Nun, nachdem die einheimische Freundin ihre Überredungskünste unter Beweis stellte (anders ist das nicht zu erklären ;-)) stand für uns sieben Leute ein Kleinstwagen - ein Chevrolet Spark bereit. Auf dem Beifahrersitz nahmen fanden zwei Leute Platz. Währendessen versuchten wir anderen fünf auf der Rücksitzbank eine für jedermann erträgliche Position zu finden, um die nächsten 15 Minuten ungeschadet zu überstehen. Wie das geht? Drei setzen sich "normal" nebeneinander (Leute, das Auto ist hinten mehr als eng und das Wort Beinfreiheit fand in dem Prospektmaterial zu dem Auto bewusst an keiner Stelle Erwähnung) in die hintere Reihe ehe sich im Anschluss zwei Leute irgendwie oben drüber legen. Die Stimmung in dem Auto war unbeschreiblich. Schade nur, dass man nie ein Bild von außen von dem so beladenen Auto bekam. Na ja, begleitet von diversen Fotoaktionen im Auto ("zieh mal fester an der Schnur, dann kommt sie raus"), sorgte der Ausstieg an der La Ronda für großes Erstaunen bei Pasanten und nachfolgenden Autofahrern, als wir sieben versuchten, uns aus dem kleinen PKW heraus zu schälen, da mittlerweile die Gefahr der Symbiose bestand.


Auf der "Ronda" angekommen, ging es weiter durch verschiedenste Lokale, begleitet von dem traditionellen und viel zu süßen Getränk "Canelazo". Nach einer Empanada und einer Zeit in den gut besuchten Straßen der Altstadt ging es dann irgendwann zu späterer Stunde zurück nach Hause - um viele Impressionen und schöne Momente reicher!


Samstag, 4. Dezember 2010

Quito Jahrestag

An diesem Wochenende startet ein großes Fest hier in Ecuador. Grund für die Feierei ist das Jubiläum der Stadt Quito. Die Gründung von Quito wird auf den Tag 06. Dezember 1534 datiert, so dass am kommenden Montag, übrigens Nikolaus, was hier jedoch nicht zelebriert wird, die Stadt 476 Jahre alt wird. Nicht unbedingt eine Ewigkeit oder gar ein runder Geburtstag, aber nichtsdestotrotz für uns ein Grund an den Paraden teilzunehmen. Somit geht es gleich am morgigen Samstag Mittag Richtung Quito um evtl. nicht nur auf den Panecillo zu fahren, sondern ebenso die Chance zu nutzen um mit einer der "Chivas" zu fahren. Kleine offene Busse, die mit traditioneller Musik und reichlich Vorrat an "Canelazo" durch die Straßen Quitos zu fahren. Voraussichtlich geht es am Sonntag dann hier im Ort in Cumbayá weiter, etwas ruhiger, um dann am Montag, dem eigentlich Geburtstag noch einmal richtig durchzustarten. Da der Jahrestag der Stadt Quito ein Feiertag in Ecuador ist, haben wir zum Glück hier frei!

Montag, 29. November 2010

Censo2010 - kuriose Planungen

Genauso wie in Deutschland, fand auch in Ecuador dieses Jahr ein Census, also eine Volkszählung statt. "Genauso" ist allerdings übertrieben. Denn zwischen den beiden Verfahrensweisen gibt es nur wenige Übereinstimmungen - möchte ich behaupten.


Wie der Zeitungsaufmacher schon zeigt, sollte doch Jeder bei der Zählung erfasst werden. Somit waren selbst wir, als Touristen, nicht verschont von dem Zensus. Allerdings waren bereits die Vorkehrungen für dieses Spektakel aus deutscher Sicht sehr amüsant. Mehr als eine Woche im Voraus wurden auf jegliche einheimische Handys SMS mit Informationen und Erinnerungen zum Censo2010 geschickt. Nun zum eigentlichen Schauspiel. Neben einer Ausgangssperre für alle Bürgerinnen und Bürger ,die bereits am heutigen Sonntag morgen um 7:00 Uhr bekannt und bis 17:00 Uhr anhielt, gab es ebenfalls ein allgemeines Alkoholverbot. Dazu zählte der Kauf und Konsum von jeglichen alkoholischen Getränken. Das wäre zu verkraften gewesen, wenn es nur für den Sonntag gegolten hätte. Aber für diese Einschränkung der bürgerlichen Rechte und Pflichten hatte der demokratische Staat eine Vorlaufzeit von zwei Tagen eingeräumt. Somit war bereits ab der Nacht vom Donnerstag zum Freitag der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit strengstens untersagt - na ja, mehr oder weniger. Denn die Verkäufer wollten sich nicht so Recht daran halten, schon gar nicht, wenn Touristen ihre Gäste waren und sie somit auf Unwissenheit plädieren konnten. Das Ende des Verbots ist jedoch auch erst für den Montag vorgesehen, ganz klar. Man muss ja auch nüchtern bei der Volkszählung erscheinen (daher auch schon zwei Tage vorher anfangen auszunüchtern, um so den Pegel von 4,8 Promille ordnungsgemäß abzubauen ;-)) und am nächsten Tag in bewährter Marnier bei der Arbeit auftreten - die Chance muss daher genutzt werden, wenn nicht jetzt, wann kommen die Leute sonst noch mal nüchtern zur Arbeit! ;-)

Sonntag, 28. November 2010

1. Advent

Jetzt ist es schon wieder soweit, der erste Advent steht vor der Tür!

Diebstahl!...Return!

Da ist es passiert! Der erste Diebstahl in Quitos Straßen hat sich in unserer Gruppe ereignet. Nachdem wir drei, Elisa, Nikka und ich gestern nach Quito gefahren sind, um auf den Panecillo den Sonnenuntergang über der Skyline von Quito zu beobachten, leider auf Grund des mal wieder anhaltenden Nieselregens daraus jedoch nichts geworden ist, hatten wir eine kleine Sightseeing-Tour gemacht. Auf dem Weg vom "Teatro Sucre" zum "Plaza Grande", um dort an der letzten Tagesführung im Präsidentenpalast teilzunehmen, ist es dann passiert. Bei gut gefüllten Straßen wurde Nikka die Kamera aus der linken Jackentasche geklaut. Wie? Also: nachdem zwei junge Frauen mindestens zwei Minuten lang von hinten drängelten und "eigentlich" an uns vorbei wollten, mehrmaliges Platzschaffen und freundliches Durchwinken jedoch den beidseitigen Wunsch nicht erfüllen konnte, haben die Zwei dann zugeschlagen. Das eine Mädchen lenkte gekonnt ab, die andere griff mit ihrer Hand schnell zwischen Körper und angelegtem Arm durch, in die Jackentasche und zog mit einem Ruck die Kamera heraus. Jedoch blieb diese "Entwendung" nicht unbemerkt. Nachdem Nikka den Raub bemerkt hatte, die Mädchen aber aus irgendeinem nicht ersichtlichen Grund die sofortige Flucht vermieden hatten, sorgte eine "gekonnte" Revange (na ja, es war ein Schupsen und Schlag gegen den Arm) dafür, dass die Kamera aus den Langfingern auf den Boden fiel. Leider unter ein an der Ampel wartendes Auto. Mit einem schnellen Griff konnte von dort die Kamera schnell wieder geborgen werden, allerdings, wie sich erst später herausstelle, mit dem bis dahin unbemerkten Verlust des Akkus. Na ja, so kann man sagen, Glück im Unglück, so muss nur ein neuer Akku her. Aber man ist für die Zukunft vorgewarnt. Die Dreistigkeit folgte allerdings noch: die zwei Mädchen folgten uns weiter durch die Straßen, scheinbar nicht abgeschreckt und von einem zweiten Versuch überzeugt. Erst als ich dann provokant offensiv auf die zwei gewartet habe, eine Minute mit ihnen parallel gelaufen bin und sie dabei stets nicht aus den Augen gelassen habe, sorgte dafür, dass die Zwei sich ein anderes Opfer für den Tag suchten.
Auf diese "Schocksituation" folgte im Anschluss auf den Besuch im Präsidentenpalast dann erst einmal eine Empanada und eine heiße Schokolade - genau das Richtige bei dem Wetter und diesem Erlebnis! Seid gewarnt! ;-)

Freitag, 26. November 2010

Wer sucht ein Praktikum in der Europaschule Ecuador?

Praktikum gefällig?

Ihr habt Lust ein paar Monate irgendwo im Ausland zu verbringen? Vielleicht wie ich gerade in Ecuador? Dann bewerbt euch doch auch auf ein Praktikum bei der Europaschule in Cumbayá.

Die Zeit würde Anfang / Mitte März beginnen und würde mindestens vier Monate dauern (ich bin insgesamt fünf Monate hier). Was hier hauptsächlich gelehrt wird ist Deutsch (A1-B2 Level), Englisch (A1-B1 Level) und wenn ihr könnt selbstverständlich auch noch andere Sprachen (z.B. Französisch).

Ihr bekommst im Monat Geld für Lebensmittel und Ausflüge. Wohnt zudem kostenfrei in einer bislang rein deutschen WG auf etwa 120m² mit eigenem Zimmer. Die Schule befindet sich im wohlhabenden Ort Cumbayá, deshalb ist es hier im Vergleich zu anderen Orten in Ecuador sehr sicher. Ihr unterrichtet meist eben Kinder zwischen 10-25 Jahre. Aber auch Hausaufgabenbetreuung und Lehre bei Älteren gehört dazu, wenn jemand da ist. Die Schule wird rein privat bislang von zwei Leuten aufgezogen. Weitere Infos zur Schule findest du unter dem Link oben. Falls ihr noch fragen habt, meldet euch bei mir!

Weitere Blogs des Hauses

    Nikkas Blog

Donnerstag, 25. November 2010

Ausflug nach Baños: unverhoffte Feierei

Natürlich war auch das vergangene Wochenende nicht von Langeweile begleitet. Direkt nach dem Unterrichtsende am Samstag morgen ging es zunächst mit dem Taxi zur Busstation im südlichen Quito. Hierzu hieß es, um Kosten für die ~45 minütige Fahrt zu sparen, alle fünf (+ Taxifahrer) in ein Auto (Golfgröße). Bereits die Anfahrt zur Busstation wurde mit immer höherer Lage schnell zu einer nassen Angelegenheit. Der Niederschlag war derartig groß, dass die Straßen von Quito nicht mehr zu sehen waren, sondern einzig eine riesige Wasserfläche. Na ja, nach der Ankunft am Bahnhof ging es von dort auch schnell weiter mit dem Bus nach Baños. Die knapp 3 1/2 stündige Fahrt dorthin wurde mal wieder von einer traumhaften Naturlandschaft entlang der Panamérica (Sur) untermalt und einem kleinen Naturschauspiel. Unmittelbar nach Verlassen des Busbahnhofs waren die Straßen auf Grund des Sturzregens noch immer derartig überflutet, dass PKW teilweise mit dem Kühlergrill im Wasser waren und einzig der Bus sich eine Bahn durch die Straßen bahnen konnte (das verdrängte Wasser unserer Fahrspur wurde so weit verdrängt, dass die Autos auf der Gegenspur die Fenster schließen mussten, damit ihr Innenraum nicht einem Privatschwimmbad ähnelt. Hinzu kam jetzt noch, dass die Straßen plötzlich auch noch weiß waren, nicht von Schnee, aber von Hagel. Die Fahrt zog sich etwas, doch ein Gespräch mit einem Einheimischen zum Ende hin sorgte nicht nur für umfangreiche sprachpraktische Übung, sondern zudem auch für nützliche Informationen (wann besteigt man am Besten die umliegenden Vulkane, ist das Bungee Jumping für 15 USD wirklich sicher oder wo geht man gut Essen in Baños). Nach der Ankunft um ca. 17 Uhr am Busbahnhof am Zielort ging es unmittelbar zum Hostel; als erstes sollten die Rucksäcke im Zimmer verstaut werden, um anschließend die Stadt in aller Ruhe erkunden zu können. Gesagt getan: also ging es zunächst zu einem nahegelegenen Wasserfall (Caballera de la Virgen). Dessen Anblick beeindruckte mich schon gänzlich. Aus einer Höhe von etwa 40 Metern ergibt sich das Wasser stufenweise der Anziehungskraft. Das Besondere: man kan sich direkt an den Wasserfall heranstellen. Von einem kleinen Podest kann man dann einen herrlichen Blick über die kleinen Touristenort, inmitten eines Talkessels, erhalten.


Nebst verschiedensten kleinen Ständen mit Souvenieren und Schmuck (da werden die männlichen Geduldsnerven schon gerne mal etwas mehr beansprucht, insbesondere bei der Fülle an Ständen und vier Frauen) waren auch die Zuckerrohrverkäufer ganz vorne mit dabei. Nach der weiteren Erkundung der Stadt und den verschiedensten Highlights (Hotel-Restaurant Düsseldorf, "Cuy" (gegrilltes Meerschweinchen) etc.), knurrte so langsam bei allen der Magen - also wurden schnell die Vorlieben und die Angebote investigiert - ehe dann die Wahl auf das Restaurant "Mama Inés" fiel, wo jeder von uns etwas nach seinem Geschmack fand (bei mir war's Pizza). Nach einem leckeren Essen, ging es gestärkt gleich weiter zu einem sehr sterril wirkenden "Restaurant" (na ja, weiß gefliester Essraum mit Neonbeleuchtung trifft es da eher). Keine Angst, der Hunger war bereits gestillt, aber nicht der Durst! So waren schnell fünf preiswerte "Cuba Libre" bestellt und ebenso zügig vernichtet. Da es zu dem Zeitpunkt erst 19h war, musste ein Masterplan überlegt werden, wie man den weiteren Abend gestalten könnte. In einer Seitenstraße fanden wir dann eine "Kneipe", dessen erster und zweiter Stock jeweils mit einem großzügigen Balkon unser Interesse weckte. Schnell den Eingang fokussiert, ging es gleich die Treppen aufwärts, da das Erdgeschoss und die erste Etage nur Klassiker zum Besten gab wie Queen, Bon Jovi etc. Oben angekommen wurde man gleich mit Pitbull empfangen, ehe dann weitere moderne, wenn für uns auch unbekannte weil einheimische Musik folgte. Nach einer leckeren Runde Pilsener und diversen lustig zu beobachtenden Vorfällen (Salsa tanzen ja oder nein; die Tochter bringt ihre Eltern mit zum Feiern (ich sag euch, die haben sie extrem amüsiert ;-) ); 10.000 V-Man, aber im Kopf brennt die Birne nicht) ging es bald auch schon wieder raus. Da es allerdings noch immer früh des Abends war, wurde erneut die weitere Abendgestaltung besprochen - eine neue Location musste gefunden werden. Die Wahl fiel auf die "Lounge Bar", nachdem die Türsteher uns zu einem Besuch aufforderten. Die zum Zeitpunkt noch laufende Happy-Hour weckte unser Interesse überdies. Mit dem Betreten der Kneipe sollte der Abend eine unverhoffte Wende nehmen. Wir fünf waren die einzigen Besucher der Bar! Dennoch waren wir motiviert, zumindest 1-2 Runden der Happy-Hour mitzunehmen. Die dem europäischen / deutschen Musikgeschmack angepasste Songaufwahl des DJs (nicht nur ein Genre (wobei R&B dominierte) wurde aufgelegt) sollte unser alleiniges Aushaltevermögen vor Ort weiter stärken. Eine Kuriosität gilt es insbesondere hervorzuheben: das Männerklo war direkt an die Tanzfläche integriert. Der winzige Platz zur "Erleichterung" war einzig durch eine Pendeltür und zwei Holzbretter an der Seite "abgetrennt". Bei einer Körpergröße, die jedoch nicht der eines Ecuadorianers entspricht, konnte man während des Besuchs bequem über die Tür auf die Tanzfläche gucken und beobachten, wie die Leute etwa 30 cm hinter einem abgehen. Ach ja, um auf das vermeintliche Klo zu kommen, musste man die Pendeltüren nach außen öffnen, um sich dann irgendwie zwischen Tür und Klo zu quetschen. Als dann nach einer halben Stunde und den zwei Cocktail-Runden der Gratis-Shot "Bob Marley" auf sich wartete, sollte die Verweilzeit und Feierlaune deutlich steigen.


Mit zunehmender Besucherzahl und flüssiger Unterstützung wurde die Feierei immer besser. Gerade den Einheimischen konnte so gezeigt werden, dass die Deutschen nicht nur trinken, sondern auch feiern können. Insbesondere den DJ und die Barkeeper konnten wir überzeugen und so war schnell ein gemiensamer Nenner zwischen den Ecuadorianer und uns gefunden. Nicht nur das jegliche Musikwünsche unmittelbar umgesetzt wurden, auch die eh schon günstige Preislage der Getränke wurde so noch einmal optimiert ;-) Na ja, ohne weiter in die Details zu gehen, kann man sagen, dass es ein völlig ungeplanter, aber extrem lustiger Abend war. Zudem bekam man einmal mehr die Chance, Kontakt zu Ecuadorianern aufzunehmen und seine Spanischkenntnisse auf die Probe zu stellen. Gegen halb 2 war dann auch das Ende in der Bar gefunden und so ging es auf den Heimweg zum Hostel, der sich nicht minder lustig gestalten sollte. Die noch immer nicht vertraute Stadt sorgte insbesondere in der Nacht und zudem durch die mittlerweile beeinträchtigte Orientierungsfähigkeiten für einen kleinen ungewollten Umweg zur Unterkunft ;-) Der Spaziergang führte allerdings an zahlreichen interessanten Orten vorbei, die immer wieder unsere Neugier wecken sollten (die kleine "Eastside-Gallery" und die "area infantil" sind nur eine Auswahl dessen). Irgendwann zu späterer Zeit war dann auch der Weg in das Hostel gefunden und so hieß es nach kleineren Zwischenfällen erst einmal "Licht aus - schlafen gehen!"
Am nächsten Morgen wurde aus dem einst geplanten frühen aufstehen nachvollziehbarer Weise wenig und so war es dringend notwendig, dass dringend notwendige Katerfrühstück zu sich zu nehmen. Währendessen wurden die Erlebnisse des gestrigen Abends rekonstruiert und diskutiert und sorgten immer wieder für herrliche Lacher. Nach der Stärkung ging es gleich wieder los um die bereits im Vorfeld geplante Wasserfalltour in die Tat umzusetzen. Wenige Minuten später stand auch mal wieder ein Pick-Up vor der Tür und so gab es mal wieder die Möglichkeit auf der Ladefläche bei bestem Wetter die vierstündige Tour zu den verschiedenen Orten zu genießen. Die besichtigten Wasserfälle sorgten bei uns Allen für große Gesichter und so waren wir umso mehr von der Idee angetan, an dem zweiten Ort mit einer Seilbahn direkt über den Wasserfall entlangzufahren (das ganze über eine etwa 50 Meter tiefe Schlucht). Na ja und nach dem Besuch der bekanntesten Kaskade, dem Pailon del Diablo, ging es auch bald schon wieder zurück zum Hostel und von dort aus nach einer kurzen Stärkung weiter zum Busbahnhof, um den Weg zurück nach Quito respektive Cumbayá in den Angriff zu nehmen.


Freitag, 19. November 2010

Ausflug nach Mindo

Die kleine Stadt Mindo, etwa 2 1/2 Stunden nordwestlich von der Hauptstadt Quito gelegen, war unser Reiseziel für den Tagesausflug am vergangenen Sonntag. Der Grund für diese Wahl ist relativ einfach: trotz der Überschaubarkeit des Ortes, bietet die Region nicht nur verschiedenste Schmetterling- und Kolibriarten, sondern zudem einen riesigen "Abenteuerspielplatz" für Jedermann inmitten des Nebelwaldes!
Nach dem frühen Start am Morgen ging es zunächst über Quito mit dem Bus nach Mindo. Nach einer kurzen Orientierung vor Ort, bot sich uns ein freundlicher Herr (der lediglich die ganze Zeit auf vermeidlich naive Touristen wartet) an, uns den Chauffeur zu machen. Also ging es nichts wie los in einem uralten Chevy-Pick-Up (und das war auch gut so) zur ersten Station. Der Weg dorthin, eine Schotterpiste mit Schlaglöchern so groß wie Familienpizzen, hätte vermutlich jeden modernen "Geländewagen", oder neudeutsch auch SUV genannt, an seine gering bemessenen Grenzen gebracht, dem Chevy waren diese "Unebenheiten" trotz Überladung egal. Zu den Schlaglöchern kam dann noch hinzu, dass der Weg nahezu gänzlich aus Matsch bestand (wie auch sonst, wenn man sich im Regenwald befindet), so dass die Slickbereifung, insbesondere an der Hinterachse, für die eine oder andere Querbewegung sorgte. Na ja, die Fahrt bis zur ersten kurzen Pause dauerte etwa eine viertel Stunde und währendessen stellte sich der Fahrer als ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Ecuadorianer heraus, der uns immer wieder Tipps zu interessanten Orten und Aktionen gab. Die erste Station bot eine Gondelfahrt am Drahtseil. Also hieß es bei zunächst noch leichtem Regen: 3 USD zahlen und ab über die Nebelwaldschlucht hin- und zurückfahren. Die Konstruktion des Antriebs für die etwa 400 Meter breite Überquerung war schon witzig: man stelle einen ausrangierten Motor in eine halboffene Hütte, flantscht ein Autogetriebe an, schweißt noch irgendwo ein paar Pedale an eine Pseudohalterung und los gehts. Sehr abenteuerlich war nicht nur die Fahrt und Aussicht trotz Regens, sondern auch die Halterung der Gondel am Stahlseil. Soll heißen: wenn man aufgestanden ist in der Gondel, durfte man sich nicht aufrecht beugen, weil man sonst mit dem Kopf an das mit einem etwa 3 cm breitem Blech "gesicherte" Drahtseil gestoßen wäre.


Sei es drum, "no risk, no fun" - dennoch steht man natürlich auf! Leider war die Fahrt hin wie auch zurück nach nur etwa zehn Minuten vorbei und so hieß es erst einmal wieder in den Pick-Up einzteigen, um die nächste Station anzufahren.
Am nächsten Ort wartete ein langer steil abfallender Weg auf sich, der nicht nur auf Grund seiner vielen Unebenheiten und Stufen gelenkschädigend sein sollte, sondern auch wegen seiner ebenfalls matschigen "Konsistenz". Denn man sollte nicht vermuten, dass es in der Zwischenzeit aufgehört haben sollte zu regnen, bestimmt nicht! Also war die Oberflächenerosion infolge des Niederschlags bereits weit fortgeschritten (Schluss jetzt mit diesem hochgestochenen Blabla). Na ja, nichtsdestotrotz war es ein lustiges Unterfangen, den Weg herabzulaufen - erneut begleitet von zahlreichen Beinahe-Ausrutschern und teils fluchenden Ausdrücken ;-) Auf dem Weg gab es verschiedenste Attraktionen: Canupi (an einem Stahlseil hängend [in unterschiedlichsten Positionen] eine Distanz entlangrutschen) und Lianenschwingen zählen beispielsweise dazu. Erstgenanntes gehört zu den Hauptsportarten. Wobei die erste Versionen schon mal sehr beeindruckend war: Hierzu seht euch selbst das Video an! Den Absprung von einer Art "Startbahn" finde ich dabei schon sehr lustig.


Zum Lianenschwingen: zugegeben, das Schwingen fand nicht wirklich an einer natürlichen Liane statt, sondern an einem etwa zehn Meter langen Schiffstau, das in einer der Baumkronen befestigt wurde (der Spaß sollte dadurch aber nicht minder groß sein). Nachdem wir alle einmal unser Glück versuchten, ging es dann auch weiter, immer näher zum bereits wahrnehmbaren Rauschen des Wasserfalls.



Nach einigen Minuten, einer Flussüberquerung über eine denkbar merkwürdig aussehende Brücke (dessen Konstruktion zu keiner Zeit auch nur den Begriff Statik gehört hat, geschweige denn auf sie geprüft wurde) war dann das Ziel erreicht. Nebst der direkten Bademöglichkeit im Fluss (wer sich noch an das Video zu Peter André - Mysterious Girl erinnert, der Ort wäre dem [bei gutem Wetter] schon nah gekommen) war es ebenfalls möglich über eine Rutsche und aschließendem freien Fall aus etwa drei Metern den Weg ins Wasser zu finden. Außerdem gab es die Möglichkeit des Canyoning (Abseilen an / in einem Wasserfall). Leider muss ich gestehen, dass ich Letzteres nicht gemacht habe - auf Grund des schlechten Wetters hatte niemand Badesachen dabei. Bei dem nächsten Besuch (bei schönem Wetter) wird das natürlich nachgeholt! Nachdem wir einige Zeit die Abseilmanöver beobachteten, dessen Abschluss von einem Sprung (ebenfalls etwa drei Meter Höhe) in den Fluss gekrönt wurde, ging es die ganze Strecke zurück. Nicht nur, dass einem mittlerweile trotz des leichten Regens warm geworden war, sondern auch noch die komplette Wanderung wieder bergauf, sorgte ebenso für erneut fluchende Wörter wie auch seitens Konditionsmangel notwendige Pausen. Am Ausgangspunkt angekommen wartete dann wieder der freundliche "Chauffeur" auf unsere Ankunft / Weiterfahrt.
Das nächste Ziel war nicht weniger von sportlicher Aktivität begleitet. Allerdings sollte der stärker werdende Regen die Stimmung etwas schmälern - jedoch nur etwas! Es wartete ein ganzer Canupi-Park auf uns. Nach der Ankleidung (dazu gehörten ebenso angenehm "duftende" na ja verschwitzte Handschuhe) und Instruktion ging es gleich los. Unterschiedlich lange Strecken (alle zwischen 100 und 500 Metern), variierende Aussichten / Abgründe und natürlich, wie bereits angekündigt, verschiedenste Haltungen unter dem Drahtseil sorgten zu keiner Zeit für Langeweile. Während den insgesamt zehn Stationen wurden dann neben der normalen "Chill-Haltung", die Superman-Figur (siehe Video aus dem Post zuvor) ebenso nachgeahmt, wie die Fledermaushaltung (kopfüber, einzig befestigt am Hüftgurt - die Blutergüsse sind noch immer am Körper zu sehen) oder der Schmetterling (ebenfalls kopfüber, Beine und Arme ausgestreckt). Die zwei Guides sorgten dabei stets für zusätzliche Stimmung!
Danach ging es dann erstmal wieder zurück in die Stadt Mindo, eine Stärkung war mittlerweile dringend notwendig (Arepas & Pilsener helfen immer). Als letztes ging es dann vor unserer Abreise nach Quito in einer Schmetterling- und Kolibristation. Da ich bislang noch nie diese Vögel gesehen habe, war deren Flugtechnik (~80 Flügelschläge / Sekunde) beeindruckend. Das Schweben auf einem Punkt ist da nur ein Aspekt (siehe Fotogalerie). Nach den vielen Eindrücken ging es dann wieder für 2 1/2 Stunden im Bus zurück nach Quito respektive Cumbayá.

Dienstag, 16. November 2010

Video Superman

Ausflug nach Papallacta

Wie bereits angekündigt, ging es am vergangenen Samstag nach Papallacta. Die rund 90-minütige Fahrt dorthin (gleiche Strecke wie nach Tena) verging schnell und so war jeder von uns gespannt, was uns dort erwarten würde. Neben einem Spa-Bereich (den wir nicht besucht hatten), gab es verschiedene Becken mit jeweils unterschiedlichen Temperaturen. Dabei gilt es zu erwähnen, dass jedes dieser Freiluftpools mindestens 34°C hat. (verdankt stets der Geothermie) Umso interessanter wird dieser Aspekt, wenn an der Frischluft in zwei Meter Höhe um dem Boden nicht einmal 5°C gemessen werden (nicht zuletzt auf Grund der Höhe über NN). Na ja, nach dem Umziehen in kleinsten Bretterverschlägen ging es dann im Badeoutfit (ihr könnt euch also vorstellen, wie kalt das war ;-)) in Richtung des ersten Pools. Allein die geringste Temperaturstufe sollte schon für wohltuende Gemütsstimmungen sorgen. Kurze Zeit später wurden dann auch die anderen Becken erkundet. Jedoch wurde auch dieser Besuch mal wieder von einer aus meiner Sicht beunruhigenden Sache begleitet: man stelle sich vor, man befindet sich 10.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt, ist im Grunde sehr glücklich darüber und dann trifft man doch wieder eine Horde Deutscher (nebst uns versteht sich), die sich lautstark unterhalten und dessen Kinder für reinste Unterhaltung sorgen. Na klasse! Sei es drum, auch vor denen war schnell die Flucht in eines der anderen Becken angetreten (die Wanderungen von Becken zu Becken waren immer wieder von Zitter- / Schlotterpartien begleitet [ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie es ist, wenn man leicht gekleidet aus einem etwa 37°C warmen Becken an die etwa 5°C kalte Luft]) und so konnte man stets beim Entspannen im warmen Wasser beobachten, wie die Wolkenzüge über die ringsherum gelegenen Berge entlangglitten.


Überdies war die Atmosphäre umso spannender, je mehr sich die Sonne ihrem Untergang näherte. Na ja, zum krönenden Abschluss ging es dann allesamt (mit mehr oder weniger großen Hemmungen) in ein Becken, dessen Wasserpegel gerade einmal bei flachster Körperhaltung dazu gereicht hätte, ihn zu umschließen, allerdings dabei eine Temperatur von 42°C aufwies. Was meint ihr, welches Körperteil ist es, dass am empfindlichsten (meine persönliche Erfahrung) auf diese "Hitze" reagiert? Ich kann euch verraten, es sind eindeutig die Füße und der Hinterkopf. Gerade bei erstgenanntem kommt das Gefühl schon 1.000 Nadelstichen sehr nah. Aber auch das ließ sich gut aushalten, ehe dann der Weg in das nebst gelegene Kältebecken angestrebt wurde. Der nur etwa vier Meter lange Weg zwischen beiden "Pools" war immer wieder ausreichend, um den Körper (sofern man gerade aus dem heißen Wasser kam) in einer eigenst produzierten Dampfwolke verschwinden zu lassen. Na ja, dieses "Wechselspiel der Gefühle" ging dann bei mir insgesamt sechs Mal (also: warm-kalt-w-k-w-k), so dass mein Körper dieser Reizüberflutung mit sehr unterschiedlichen Maßnahmen reagierte: Zu den Füßen und Beinen: die sahen aus, als wären sie gerade aus einem Kochtopf entsprungen ;-) Zu den Händen: nicht nur das die Haut völlig verschrumpelt war (wie man es aus seiner Kindheit vielleicht noch kennt, wenn man zu lange in der Badewanne war und "Opa" gespielt hat), sondern sie war auch gänzlich Blutleer, zumindest ließ das die Hautfarbe erschließen. Zum restlichen Körper: dem war es mittlerweile völlig egal, dass er an der kalten Luft steht (fühlte sich eher so an, als wären es 15°C).


Na ja, ich denke, dass dieser Ausflug nicht nur meinen Kreislauf teilweise etwas durcheinander gebracht hat, sondern ferner auch meine Abwehrkräfte gestärkt haben sollte (zumindest hoffe ich das ;)) Nach dem Besuch ging es noch in ein kleines Hostel mit "Restaurant", um vor der Heimfahrt mit dem Bus noch schnell einen Kaffee, Cappuccino oder Kakao zu sich zu nehmen. Die Bilanz der älteren Dame fiel nach unserer Bestellung ernüchternd aus: die vier Cappuccino wurden plötzlich zu vier Kaffee, zwei Kakao zu warmer Milch (und das, obwohl man sich in einem Land befindet, in dem der Kakao angebaut wird!) und der bestellte Kaffee war zum überragenden Abschluss eine heiße Tasse Wasser. Die ganze Zubereitung dauerte dann auch noch eine knappe halbe Stunde! Die Flucht aus dem Laden war schnell angetreten und so ging es ab zur Bushaltestelle. Dort warteten allerdings schon eine ganze Menge anderer Fahrgäste und als der Bus dann letztendlich eintraf, war nur noch so wenig Platz, dass man entweder stehen musste, oder aber, so wie ich, hinter dem Busfahrer, direkt auf der Schlafbank platznehmen durfte - bei dem Fahrstil hier in Ecuador, ein großes Erlebnis!


Samstag, 13. November 2010

Wochenendplanung 13./14.11.2010

Nicht, dass ihr denkt, ich komme nicht mehr zum posten! Aber im Moment läuft relativ wenig. Nach dem Wochenende sieht das jedoch völlig anders aus (vermute ich jetzt einfach mal). Nachdem es heute schon in die Shopping Mall "Quicentro" von Quito ging (sehr edel, aber bei Markenartikeln auch extrem teuer - Importe eben!), steht für den morgigen Samstag und den Sonntag einiges auf dem Programm. Allerdings ist zu hoffen, dass sich das Wetter bis dahin noch etwas bessert. Leider ist es nämlich schon seit den letzten zwei Tagen bewölkt, wenn auch teils mit Auflockerungen und Sonnenschein (ihr merkt, ich könnte zumindest den beruflichen Part von Herr. Meteorologen K. übernehmen ;-)). Zum großen Ganzen kam dann gerade noch ein Gewitter hinzu. Na ja, aber wollen wir hoffen, dass sich das Wetter bis morgen wieder beruhigt, so dass es dann am Samstag nach Papallacta (gehört ebenfalls zur Provinz Napo) gehen kann. Auf die zweistündige Fahrt folgt dann ein Besuch im "Schwimmbad". Aber nicht ein normales, sondern ein durch geothermische Quellen gespeistes Freiluftschwimmbad. Nicht nur, dass es sehr entspannt ist und zudem auch noch gesund sein soll. Auch die Lage verleitet zu einem Besuch. Geschwommen oder entspannt wird auf rund 3.900 Meter Höhe und ein Blick auf den nahegelegenen Vulkan Antisana (Höhe über 5.700 Meter) gibt es bei gutem Wetter gratis - also bitte "Wettergott", lass das Tief wegziehen! Nach diesem Tagesausflug wird es dann am Sonntag ebenfalls für einen Tag nach Mindo gehen. Dort findet man eine besondere Art des Regenwaldes - den Nebelwald. Neben kuriosen Brücken über Bachläufen (die man sonst nur aus Indiana Jones-Filmen kennt ;-)) kann dort mal wieder eine besondere Flora und Fauna angetroffen werden. Bilder und Ausführungen folgen. Bis dahin heißt es abwarten! :-)

Mittwoch, 10. November 2010

Umgewöhnung - die Kuriositäten des Alltags!

Mittlerweile sind es fast zwei Wochen, dich ich mich im schönen Ecuador aufhalte. Damit stehen noch exakt 139 aus - eine Menge, zum Glück. Damit sind schon die ersten subjektiven Eindrücke von mir gefallen. Meine im Vorfeld vorhandene Skepsis über das, was mich wohl für die nächsten fünf Monate erwarten wird, ist schnell einer Zufriedenheit und Sympathie gewichen.
Sicherlich gab es Aspekte, an die ich mich zu Beginn oder noch immer gewöhnen muss. Beispielsweise die Höhenlage, die einem noch immer frecher Weise unbewusst bei Steigungen den Atem raubt. Oder aber die schlicht andere Mentalität der Menschen, die zwar zu der Deutschen grundsätzlich undisziplinierter erscheinen mag, aber bei Gewöhnung / Berücksichtigung nicht nur akzeptabel, sondern auch angenehm erscheint - einfach mal keinen Zeitdruck verspüren. Ein anderer Aspekt ist einfach die Art der Verkehrsführung und "Gesetze". Insbesondere letztere scheinen in Ecuador bzgl. des Verkehrs gar nicht bekannt zu sein. Es wird gefahren, wo eben Platz ist. Blinker sind völlig überflüssig, einzig die Warnblinklichfunktion wird zum Ein- und Aussteigen von Personen betätigt (wobei dann der nachfließende Verkehr zum Dauerhupkonzert animiert wird). Wichtigste Funktion im Verkehr ist eindeutig die Hupe. Eine in Deutschland schir unvorstellbare Eigenart ist, dass an einer Kreuzung (Ampeln gibt es hier nicht viele) derjenige als erstes (Weiter-)Fahren darf, der auch zuerst gehupt hat. Was hat das zur Folge? Richtig, eine stets polyphone Geräuschkulisse. Na ja und wo wir schon mal bei dem Punkt Verkehr sind: Zebrastreifen werden von Autofahrern stets ignoriert und Ein- respektive Ausparken können Ecuadorianer alle (ich denke, diese Verallgemeinerung ist berechtigt) nicht. Als letztes möchte ich auf einen aus Fußgängersicht sehr wichtigen Aspekt eingehen, der einem, wenn man es weiß, dass überleben sichert. Es geht darum, wie man eine Kreuzung  oder Straße im Allgemeinen überqueren kann, wenn weder Zebrastreifen berücksichtigt werden noch Ampeln vorhanden sind: man geht einfach drauf los! Klingt, als wäre man süchtig nach dem Adrenalinkick. Dem ist nur teilweise so, denn in Ecuador gilt das Gesetz, dass wenn man von einem Fahrzeug angefahren wird, der Fahrer für zwei Wochen das Zimmer hinter den schwedischen Gardinen besucht. Gut, kann natürlich trotzdem ungünstig für den Fußgänger ausgehen, doch geht (nach eigenen Erfahrung kann ich da bestätigen) niemand dieses Risiko ein. Na ja, dass sind nur einige Aspekte, die bzgl. des Verkehrs in Ecuador eigenartig sind, die Liste könnte sonst wohl noch um einige Aspekte ergänzt werden (Taxifahrer; allmorgentlicher Verkehrsstau, weil die reichen Eltern meinen ihre Kinder persönlich zur Schule bringen zu müssen etc.).
Auf einen anderen Aspekt möchte ich nur kurz eingehen, weil die Tatsache mich schlicht nervt und ich mich auch nicht daran gewöhnen werde / möchte. Es gibt unzählige Hunde (wilde, also auch in privater Haltung) in Ecuador. Grundsätzlich ist nichts gegen Hunde einzuwenden, aber die Tatsache, dass der Nachbar drei seltenst dumme Hunde besitzt, die mittlerweile jede Nacht zwischen 3 Uhr und 4 Uhr meinen ein Bellkonzert abliefern zu müssen, nervt extrem und das trotz der Tatsache, dass mein Zimmer nicht einmal zur Seite des Nachbarns gelegen ist (wie die der Mädels - gar nicht gut). Diskussionen über mögliche Maßnahmen sind bereits entfacht ;-)
Andere Dinge kennt sicherlich jeder aus dem einen oder anderen Auslandsaufenthalt: Milch und Importprodukte sind verhältnismäßig teuer (wenn auch noch "leistbar"), Gemüse, Obst, Brotprodukte, Bier (was ein Glück) und Benzin / Diesel (so kann das mit der Minimierung eines Treibhauseffektes [sofern man von einem überhaupt sprechen kann, aber das ist ein anderes Kapitel] auch nichts werden) extrem günstig, na ja eher billig!
So, dass war erstmal eine Übersicht, ich denke, da werden im Verlauf meines Aufenthaltes hier in Ecuador noch einige Dinge folgen. Ein ergänzender Post wird dann sicher folgen.

Eine Interpretation

Montag, 8. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 4: Kanutour, Rückreise nach Tena & Quito

Der dritte und letzte Tag sollte von etwas weniger Stress begleitet sein. Hierzu fiel die Wahl auf eine sechsstündige Kanutour, völlig ohne Außenborder, sondern nur mit Muskelkraft der Guides (die einem beim Zusehen schon etwas Leid taten). In zwei ausgehölten Baumstämmen ging es erneut um 9:00 Uhr los, zunächst auf dem Nebenarm des Rio Napo, später dann selbst auf dem Hauptstrom. Von einem wackeligen Unterfangen zu sprechen, ist hierbei noch positiv formuliert. Entweder sorgte der Ein- und Ausstieg für Stimmung (denn dieser gestaltete sich mit zunehmenden Insassen des Bootes immer riskanter - wer will schon freiwillig dafür verantwortlich sein, dass der Rest der Truppe plötzlich im Fluss liegt!), oder aber provozierten das teils unvorhersehbare Geschiebematerial respektive dessen Ablagerungen deutliche Schwankungen der "Nussschalen". Zumindest der erste Faktor konnte mit zunehmender Anzahl und dem Übergang zur "Routine" als Gefahrenpotential minimiert werden.


Warum man aus den Nussschalen aussteigen musste? Die Antwort liegt darin begründet, dass der erste Teil der Strecke stromaufwärts ging und somit für die zwei Guides, die die Boote entweder mit einem Paddel oder aber einem Bambusstock (ähnliche Variante wie in Venedig) antrieben, bereits anstrengend genug war. Kamen jedoch aber noch Stromschnellen hinzu, so hieß es mal wieder die Flucht auf das Land anzutreten, damit die Boote "unbeladen" durch die jeweiligen Gewässerstellen gezogen werden konnten. Ja und danach also wieder: "Embárquese, por favor!" Auf diese Art ging das mehrere Male ehe dann der Halt für das "picnic" gemacht wurde. Hierbei kam es dann zu einem von zwei Highlights des Tages: wir bekamen genial zubereiteten kalten Nudelsalat auf frisch aus dem angrenzenden Wald geschlagenen Bananenblättern serviert - nahezu so, wie man es sich in einem 1-Sterne-Restaurant oder aber der edel Sushibar von Steffen Henssler in Hamburg vorstellt (zugegeben, die Kochqualitäten mögen dort höher sein, aber für eine Improvisation im Regenwald...was darf man mehr erwarten?!). Und natürlich sollten auch hier die drei Gänge insgesamt nich fehlen.


Nach dieser Stärkung ging es dann flussabwärts (!) zu einem nahegelegenen Dorf, das für sein Ton- und Schnitzhandwerk bekannt ist. Im Anschluss an diese Demonstrationen ging es auf dem Wasserweg weiter zu dem zweiten Highlight: in einem Seitenarm bekamen wir die Chance uns von den Temperaturen, der Sonne über bis dahin fünf Stunden und der Luftfeuchtigkeit zu erholen - soll heißen, es durfte gebadet werden. Hey, das, was man normalerweise nur aus Filmen kennt, bei denen im Regenwald in stillen Flussarmen geschwommen wird, wurde nun auch uns zu Teil. Ich kann für mich festhalten, dass es eine tolle und vorerst auch einzigartige Erfahrung ist (so schnell werde ich dazu denke ich nicht mehr kommen), wenn man auf dem Rücken mit der Strömung treibt und über sich teilweise hervorragende Bäume und Lianen hat, das Ganze durch die Atmosphäre veredelt, dass man sich gerade in einem Regenwald befindet - großartig!
Na ja, nachdem auch dieser Spaß ein Ende gefunden hatte, ging es zunächst zurück zur Lodge, unmittelbar dann wieder zurück nach Tena um dort einen spaßigen Abend zu verbringen ehe es am nächsten Tag per Bus wieder nach Quito respektive Cumbayá ging.
Trotz dem kurzfristigen Aufbruch zu diesem Ausflug (direkt am zweiten Tag nach meiner Ankunft in Ecuador schon wieder loszufahren), bin ich froh und glücklich, mich für diese Möglichkeit entschieden zu haben.
Einen Großteil für diesen Spaß mitverantwortlich sind die anderen Praktikantinnen Aylin, Elisa, Nadine und Nikka, ohne die die Zeit sicherlich nur halb so lustig geworden wäre (an dieser Stelle: muchas gracias!).


Samstag, 6. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 3: Zoo, Primärregenwald, Gummireifen, Schamane

Der zweite Tag am Rio Napo: Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 9:00 Uhr zur nahegelegenen Tierauffangstation "amaZOOnico". Der Weg dorthin führte direkt von der Lodge durch einen Teil des Regenwaldes. Dort angekommen, konnten einige Tierarten des Areals betrachtet werden, die entweder aus Privathaushalten stammen (als "Haustier" und dort misshandelt bzw. aggressiv wurden), oder aber gefunden und abgegeben wurden. Dazu zählen u.a. Wasserschweine, Boa Constrictor, Kaimane, Tukane und viele mehr. Der allerdings noch immer leicht anhaltende Regen trügte den Spaß durch die Anlage zu laufen. Wobei gleichwohl zu bezweifeln ist, ob zenitaler Sonnenschein zur späteren Stunde vorzuziehen gewesen wäre.
Nach der Rückkehr zur Lodge und dem erneut beeindruckenden Mittagessen ging es weiter zu einer vierstündigen Tour, zunächst durch den Sekundärregenwald, später dann durch den "Urwald", den Primärregenwald. Stets von einem indigenen Guide angeführt und über diverse Gegenstände und Besonderheiten am Ort hingewiesen (z.B. über die Drachenblutpalme, dessen Rinde ein Extrakt zur Hautpflege und Insektenstichbehandlung beinhaltet), versuchte ich (zusammen mit den anderen Tourteilnehmern) ihm zu folgen - ein schwieriges Unterfangen, wenn man versucht dem Tempo und unwegsamen Wegen zu folgen. Na ja, von Wegen oder Pfaden zu sprechen, ist genau genommen übertrieben. Teilweise wurden einfach mit der Machete Laufmöglichkeiten geschlagen. Der "Hinweg" zum bis dort noch unbekannten Ziel war stets von einem steilen Anstieg begleitet, teilweise musste wirklich "gekraxelt" werden, um den nächsten Pfad zu erreichen. Nichtsdestotrotz war es spannend, stets neue Tiere und Pflanzen zu sehen und am Ende mit einem Ausblick über den Rio Napo sowie einen Teil des Regenwaldes belohnt zu werden.


Na einer längeren Verweilzeit am Plateau folgte, wie nach jedem Aufstieg der Abstieg. Dieser gestaltete sich schwieriger, als erwartet, weil man durch das stets niederfallende Laub der Bäume den "eigentlichen" Pfad, falls es einen gab, nicht wirklich sehen konnte. Zudem erschwerten kleine Rinnsale und rutschige Felsen das sichere Fortkommen. Obwohl sich niemand wirklich der Anziehungskraft ergeben musste, führten die widrigen Gegebenheiten oft zu ungewollten akrobatischen Einlagen.
Nach der Rückkehr und Ankunft an der Lodge fehlte für einen schönen Ausklang des Tages (denn die Dämmerung setzt dort bereits um 18 Uhr ein) eine Fahrt mit Gummireifen über den Fluss. Obwohl dieses Vorhaben nicht wirklich geplant war und sich die Leute vor Ort nicht darauf einstellen konnten, kamen sie sofort unserem Wunsch nach und organisierten über das Walky-Talky die benötigten Firstclass-Einzelboote. Nur wenige Minuten später legte dann das Motorboot am Felsplateau (einen Steg gab es nicht) an und nahm uns mit Stromaufwärts zu einer geeigneten Stelle des Ausstiegs. Die unterwegs durchfahrenen Stromschnellen ließen die Hoffnung auf eine Menge Spaß steigen. Auch wenn die letztendliche Durchfahrt eher eine gemütliche Chill-Out-Atmosphäre auf dem Fluss hatte, war es ein großer Spaß. So konnte, mittlerweile etwas erschöpft, das Abendessen kommen, ehe dann im Anschluss daran der Abend eine ungeahnte Wende nahm.
Das Vorhaben für die weitere Abendgestaltung umfasste neben einem na ja mehr oder weniger kühlem Bier lediglich die Vorführung eines Schamanen. Na ja, dabei blieb es dann nicht ganz: nachdem ich noch mal kurz in die Hütte gegangen war, um meinen Kameraakku zu wechseln, wurde ich darin von einem umherfliegenden Murciélago (Fledermaus) überrascht. Die zum Rat und Tat herbeigeholten Indigenen öffneten sofort alle "Fenster" sowie die Tür und verhalfen mit einem Besen der Fledermaus aus dem Haus - soweit könnte man denken "na prima, ist doch alles gut gelaufen", doch nutzte diese Chance gleichwohl auch eine Tarantel, um es sich auch noch bei uns in der Hütte gequem zu machen. Nach längerer Beobachtung und Beratschlagung ergriff eine Mitreisende die Initiative und nebelte mit einem Insektengift die Spinne ein, so dass auch diese wieder den Weg nach draußen fand. Diese zwei Aktionen hatten jedoch zur Folge, dass der bereits angekommende Schamane auf seine Vorführung ungeduldig wartete (und sich mehr oder weniger über das Verhalten von Touristen über kleine Insekten lustig machte) und zum anderen, dass mein Bett ebenfalls mit dem Insektengift namens "Dragon" überzogen war. Na ja, nach der letztendlichen Zeremonie, war schnell der Weg ins Bett gesucht!

Ausflug in den "Oriente" - Teil 2: Ankunft in Runa Wasi

Sonntag Morgen 8:00 Uhr - was? Eigentlich unvorstellbar! Wozu ist man Student. Nicht, wenn man weiß, dass es in den Regenwald geht. Also (nahezu) topmotiviert aufgestanden, den Rucksack auf dem Rücken gesattelt und los ging es zu dem Abfahrtspunkt Richtung Runa Wasi - der zum Glück nur 30 Meter neben dem Hostel lag. Da stand auch schon das Taxi - na ja, so mehr oder weniger - ein 2-Kabiner Pick-Up. Nachdem das Gepäck auf der Ladefläche verstaut wurde und die ersten drei Leute (eine weitere Reisende kam noch dazu) in der hinteren Reihe ihre Plätze eingenommen hatten, stand fest, dass die restlichen Leute ebenfalls ihren Platz auf der Laderampe suchen mussten.
Diese Chance ließ ich mir nicht zwei mal anbieten. Wann sollte man dazu noch mal kommen - in Deutschland unvorstellbar, in Ecuador...normal!
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: Wer kennt die Rundmails mit skurrilen Fotos nicht, bei denen man unmittelbar an eine Photoshop-Collage denkt. Beispiel: ein Kleinst-Bulli mit unglaublich vielen Menschen auf der Ladefläche. Ich kann euch sagen, dabei handelt es sich nicht um ein Photoshop-Produkt, sondern um die Realität! Hier der Beweis (wenn auch etwas unscharf, während der Busfahrt eben):


So, dass nur nebenbei =) Stehengeblieben bei der Abfahrt: mit dem denkbar vollbeladenen Pick-Up ging es für 50 Minuten immer mehr Richtung Regenwald. Dabei stets über mehr oder weniger asphaltierte Straßen, Schotterpisten und weniger seriös als sicher wirkende Brücken. Dennoch stand der Spaß stets dabei im Vordergrund, gerade bei einer immer dichter werdenen Bewaldung und einer Strecke, die nahezu nach jeder Kurve ein neues Highlight bietet. Wie gesagt, nach rund 50 Minuten war die Fahrt vorbei - Resümee: die Leute im Auto waren ziemlich entspannt, die Leute hinten auf der Ladefläche waren noch etwas (positiv) mitgenommen, angeheitert von dem Wahnsinn (zumindest aus deutscher Sicht), der sich gerade vollzog.
Nach dem Abladen ging es gleich weiter mittels zwei motorisierten Booten über den Rio Napo zu der Lodge, die für die nächsten zwei Nächte und drei Tage unsere Unterkunft sein sollte. Allein die Fahrt über den Fluss beeindruckte mich, gerade wenn man als Landei aufgewachsen ist, ansonsten in der "lebenswertesten Stadt" sein Unheil treibt und plötzlich im Urwald angekommen ist.
Nach einer guten halbe Stunde Fahrt sah ich dann zum ersten Mal die Lodge. Leider war man auf uns vor Ort nicht eingestellt und so ging es zunächst darum, zwei Zimmer / Cabañas für die nächsten Tage zu organisieren. Zum Glück, sollte das kein Problem darstellen und so konnte wir schnell unsere Rucksäcke und übriges Gepäck verstauen. zu diesem Zeitpunkt dringend erforderlich - eine Erfrischung. Die Außentemperaturen von etwa 25°, dazu eine schir unerträgliche Sonne in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit ließ das Bedürfnis nach Schatten, Getränken und Ruhepausen ständig anwachsen. Zum Glück gab es neben den Esstischen auch Hängematten und -sessel in dem Hauptgebäude, sodass diese schnell von uns belagert werden konnten.
Nun zum eigentlichen Problem: wie bereits erwähnt, waren die Indigenen des Quichua-Stammes nicht wirklich auf uns vorbereitet. Eine Absprache mit der Tourorganisation und der Lodge fand, wie sich herausstellen sollte, nicht statt. Demzufolge mussten wir den Einheimischen verdeutlichen, dass wir bereits das Geld für die 3-tägige Tour bezahlt hatten und nicht noch mal vor Ort für alle Leistungen zur Kasse gebeten werden wollten. Nach langem hin und her, verschiedenen Anrufen (per Walky Talky), sollte dann auch das geklärt sein, so dass wir mit bisweilen knurrenden Magen auf das Essen warteten. An dieser Stelle mag man sich fragen, was man im Regenwald so serviert bekommt - so ging es auch mir. Das Resultat erschaunte jedoch alle: Vorspeise: Kartoffelsuppe (obligatorisch für Ecuador), Hauptgang: Spaghetti Bolognese, Nachspeise: Fruchkompott. Was kann man sich noch mehr wünschen? Auch alle zukünftigen Mahlzeiten (egal ob morgens, mittags oder abends) sollten jeweils drei Gänge umfassen.
Na ja, nach einer Tour zu einem indigen Dorf und der Besichtigung, wie die üblichen Speisen und Getränke hergestellt werden, war die Sehnsucht groß, die erste Nacht im Regenald zu verbringen. Allerdings sollte die Nacht von Dauerregen und Gewitter begleitet werden - eine erstaunliche Erfahrung, wenn man Wetterleuchten im Regenwald miterlebt und den Regen auf die mit Palmenblättern belegten Hütten prasseln hört.

Freitag, 5. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 1: Anreise nach Tena

Gerade einmal zwei Tage nach meiner Ankunft ging es zusammen mit den vier Praktikantinnen über ein verlängertes Wochenende in den "Oriente". Denn wie auch in Deutschland wird in Ecuador der Beginn des Novembers durch gleich zwei Feiertage eingeleutet. Wird am 2. November der Totentag (Allerseelen) zelebriert, folgt einen Tag später der Unabhängigkeitsfeiertag von Cuenca (gesetzlicher Feiertag neben dem von Quito und Guayaquil). Einen Blick auf den Kalender lässt nun den Einwand aufkommen "Ja, aber der Montag war doch gar kein Feiertag, warum also ein langes Wochenende?" - dem kann ich soweit nur zustimmen, allerdings wurde uns Praktikanten der Montag als Freizeit zur Verfügung gestellt. So standen also nahezu fünf Tage frei zur Verfügung - frei, um wie schon gesagt, den "Oriente" zu bereisen. Als "Oriente" wird schlicht der ecuadorianische Teil des Amazonasdschungels beschrieben. Na ja, schlicht ist zugegeben an dieser Stelle etwas untertrieben, denn nicht zuletzt besitzt Ecuador, demnach auch und im besonderen Umfang der Dschungel, eine hohe Biodiversität. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind dort zu bestaunen, die man sonst vielleicht nur aus dem Zoo und dem Fernsehen kennt.
Nachdem das Programm wie auch die Unterkunft bereits im Voraus gebucht war, ging es gleich am Samstag unmittelbar nach dem Ende des Unterrichts zur Busstation von Cumbayá. Erstes Ziel der Reise sollte Tena, die Provinzhauptstadt von Napo (mit dem gleichnamige Fluss) sein. Im bequemen Reisebus eingestiegen und glücklicherweise mit Sitzplätzen verwöhnt, ging die vierstündige Fahrt los. Neben den insgesamt knapp 180 Kilometern Strecke, die zurückgelegt wurden, war der Höhenunterschied der Fahrt groß. Gestartet  wurde auf rund 2000 Metern über NN, als es dann Richtung Anden und dem Vulkan Antisana auf rund 4000 Meter anstieg um letztendlich in Tena auf ca. 600 Metern anzukommen. Aber schon die Fahrt war beeindruckend. Neben dem rasanten Tempo, dass der Busfahrer an den Tag legte (als würde morgen die Welt untergehen) und die doch oftmals steilen tiefen Abhänge nebst den Straßen wurde man nichtsdestoweniger von der wundervollen Landschaft entschädigt. Seien es fernab gelegene Dörfer, Wasserfälle inmitten der Gebirgszüge, Sehenswürdigkeiten wie die Thermen in Papallacta oder aber Alpakas am Straßenrand - all das entschädigte für das lange Sitzen bis zum Zwischenstop in Tena. Am Zielbahnhof ausgestiegen, wurde man nicht nur gleich als "Touri" erkannt, sondern zudem von einem freundlichen Guide des Tourveranstalters abgeholt.


Nach einer kurzen Erholung im Hostel und einer anschließenden Erkundung der Stadt Tena (bei zwei bis drei ecuadorianischen "Pilsener" - dem Standardbier [lässt sich sehr gut trinken]), folgte die vorerst letzte Nacht in Zivilisation und stets in der Hoffnung, dass man bei der Schwüle nicht nur vor Mosquito- und anderen Insektenstichen verschont bleibt, sondern gleichwohl auch ein Auge zubekommt.

Samstag, 30. Oktober 2010

Ausflug in den "Oriente"

In den nächsten vier Tagen werde ich keine neuen News posten können. Der Grund ist eine mehrtägige Tour zusammen mit den anderen Praktikantinnen in den "Oriente", also in den Dschungel. Danach wird jedoch ausführlich berichtet, was ich erlebt habe :-)

Freitag, 29. Oktober 2010

Ein Tag um die halbe Welt - die Anreise

Es ist vollbracht! Nachdem ich wie schon erwähnt gute 24h von Haustür bis zur Haustür unterwegs war, werde ich jetzt mal mit einigen Kuriositäten den Tag beschreiben:
Gut am Düsseldorfer Flughafen angekommen ging es nach der Gepäckaufgabe und der Verabschiedung meiner Familie :-( durch die Sicherheitskontrolle Richtung Gate um meinen ersten Trip nach Madrid in den Angriff zu nehmen. Bis dahin verlief wirklich alles, wie erwünscht. So war auch mein Sitzplatz reserviert und ich konnte mich nebst schir unendlich vielen Business-Leuten in die Warteschlange einreihen. Zur Begrüßung des Piloten folgte unmittelbar der Hinweis, dass der Flug voraussichtlich 45 Minuten länger als geplant dauern würde, da in Frankreich erneut ein Fluglotsenstreik die Nutzung des Luftraums verbieten würde. So ging es dann um 7:05 zunächst also Richtung Alpen um dann irgendwann in Madrid um 10:15 zu landen.
Na ja, dort angekommen, nahm das größte Chaos des gesamten Tages so richtig Pfad auf. Zunächst versuchte ich mich in der Gepäckabfertigungshalle an den Monitoren zu orientieren, zu welchen Terminal ich den nun hin müsste. Leider war mein Flug Richtung Quito hierauf gar nicht berücksichtigt, so dass der erste Adrenalinstoß schon seinen Einsatz fand. Zum Glück hatte ich die Quittung der Flugbuchung zur Hand, auf der mit Terminal "S" ein Richtungsweiser gefunden war. Das aber auch nur auf dem ersten Blick. Einen so großen Flughafen wie jenen in Madrid habe ich selten gesehen, nicht was die Abfertigungszahlen angeht, sondern einfach dieser zerklüftete Aufbau der Gebäude. So erfuhr ich, dass man zum Terminal S nur mit dem Bus kommen würde, der vor dem Fluhafeneingang warten würde. Also zügig dorthin begeben, fand ich einen entsprechenden Bus und der lieferte mich (und viele andere) dann über die Autobahn zum Terminal S. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Zwar war dieses das richtige Gebäude, allerdings stellten die Menschenmassen, die man dort vorfand, eine für das Flughafenpersonal kaum zu lösende Aufgabe dar. Jetzt kommt eine kleine Rechnung: mein Flug sollte laut Plan um 12:20 Richtung Quito starten, Boarding war demzufolge für 11:40 angesetzt. Um 11:15 stand ich in der schir endlosen Warteschlange zum Check-In. Hier musste ich der Dame am Schalter versuchen klar zu machen, dass mein Koffer aus Düsseldorf noch irgendwo auf dem Gelände des Flughafens herumschwirrt. Hierzu sollte eigentlich ein Barcode von der Lufthansa eingescannt werden, was sie aber herzlich wenig interessierte. Einerseits war ich froh, dass das alles so problemlos seinen Lauf nahm (viele andere Fluggäste mussten dort ihr Gepäck noch mal auf Grund von Übergewicht umpacken, was mir so erspart blieb), andererseits verunsicherte mich das fehlende Interesse der Dame am Schalter hinsichtlich meines Koffers doch etwas. Na ja, also ging es dann um 11:30 zu den Sicherheitskontrollen, wo erneut eine große Menschenmasse auf ihren partiellen Kleiderstripteas und Gepäckscan wartete. Nachdem ich dann endlich dran war und nicht nur mich völlig spiegeln ließ, sondern auch meine Notebooktasche nahezu gänzlich zerlegen durfte, war ich dann um 11:52 aus der Kontrolle raus. Nur wo sollte sich jetzt der Terminal S befinden bzw. das Gate S43. Hierzu stand zu meinem Glück in meiner Nähe eine deutsche Dame, die scheinbar öfters bereits in Ecuador war. Ebendiese teilte mir mit, dass das gesuchte Terminal nur per Zug (!) zu erreichen sei - hierfür müsste ich mich in das Kellergeschoss begeben. Also nichts wie dorthin und dort stand auch tatsächlich ein Zug. Allerdings darüber an der Tür ein Hinweis, dass der Weg zum Terminal S 18 Minuten dauern würde. Kleine Rechnung: 11:55 am Zug + 18 Minuten = 12:13 am Boarding Schalter - eher bedingt optimal. Nach der Zugfahrt von etwa sieben Minuten machte ich mich also auf jeder Rolltreppe als Sprinter unbeliebt um die Chance, das Flugzeug nur noch von Außen betrachten zu dürfen, gänzlich zu minimieren. Na ja, nachdem es dann auch noch durch eine Passkontrolle und über etliche Flure ging befand ich mich dann nahezu am Ziel - dem Gate S43. Dort angekommen wartete, na was schon? - wieder einmal eine Menschenmasse auf ihren Zutritt zum Flugzeug. Auch das sollte nach langwieriger Warterei geschafft sein und so begaben sich mit mir geschätzte 240 Leute zum Flugzeug - welchen natürlich zum erleichterten Eintritt nur eine Zugangstür geöffnet hatte. Mein Platz sollte sich am Gang gefinden und so suchte ich nicht nur meinen Platz (der neben einem Hammerwerfer sein sollte, wo Sich-Daneben-Quetschen noch positiv formuliert wäre), sondern auch eine freie Stelle für meinen Rucksack. Diese Suche habe ich dann der doch überraschend freundlichen Stewardess überlassen (wie auf dem Foto zu sehen). Als auch das dann erledigt war, machte sich die Maschine mit einer 3/4 Stunde Verspätung (keine Starterlaubnis erhalten) auf den Weg Richtung Lateinamerika. Neben insgesamt drei Mahlzeiten, einem schir unendlichen Repertoire an Getränken gab es aber auch negative Aspekte bei dem A340-300 von Iberia. So waren die Sitze nicht nur von der Form und Breite eine Zumutung, sondern auch hinsichtlich der Sitzabstände eine Katastrophe - kurze Verdeutlichung: die Beine passten nur hinter den Vordersitz, wenn man komplett mit dem Rücken an der Lehne auch angelehnt war, eine Chillhaltung war also zumindest für die Zeit ausgeschlossen, in der man die Füße nicht in den Gang strecken durfte, weil sonst die Saftschupsen darüber geflogen wären. Demzufolge waren Spaziergänge durch das Flugzeug häufig. Als es dann nur noch wenige Kilometer Richtung Aeropuerto Internacional Mariscal Sucre waren und man schon aus dem Fenster Quito von Oben betrachten konnte, sorgte der Freestyle-Landeanflug des Piloten (oder war es doch "nur" der Co-Pilot) für Stimmung im Flugzeug. An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass der Flughafen mitten in der Stadt liegt. So sorgte die plötzliche Schubwegnahme für ein künstlich erzeugtes Luftloch dem unmittelbar Bauchkribbeln und Kreischansätze der Passagiere folgten, ehe der Pilot dann wieder durch erneuten Schub die Fehlkalkulation bis zur Landebahn versuchte zu korrigieren. Meine Hoffnung war bei dem Landeanflug, dass irgendwann mal ein Flughafen auftaucht und man nicht doch einen der vielen Sportplätze für eine fehlgeschlagene Landung missbraucht. Dem war dann zum Glück auch so und so stand nur noch die Befürchtung aus, dass auch mein Koffer seinen Weg finden würde. Auch das sollte sich letztendlich nicht als Problem rausstellen. Allerdings die Pass- / Visumkontrolle, bei der der Soldat am Schalter etwas angesäuert meinen Visumeintrag im Reisepass begutachtete. Der Grund hierfür war, dass sich die Botschaft in Berlin im Vorfeld bei dem Eintrag vertan hatte und die Genehmigungsdauer von fünf Monaten per TipEx auf sechs Monate korrigierte. Das wollte er mir nicht so recht glauben und unterstellte mir, dass ich das absichtlich verändert hätte. Na ja, nach Rücksprache mit der Botschaft sollte auch das geklappt haben und so strahlte mich schon auf dem dahinter vorbeiführenden Gepäckband mein Koffer erwartungsvoll an - jetzt konnte nichts mehr schief gehen - 5 Monate Ecuador konnten kommen!
Per Taxi ging es dann vom Flughafen zur Schule im Cumbayá. Erst dann wurde mir bewusst, dass die Angaben aus dem Reiseführer doch nicht ganz falsch waren. Die Emissionen sind enorm - da fragt man sich, wofür man in Deutschland die EU5 oder gar EU6-Norm einführt, wenn doch hier alles rausgeblasen wird - ohne Rücksicht auf Verluste. Dieses gilt auch für den Verkehr. Regeln scheint es für den nicht zu geben. Jeder fährt da wo Platz ist oder auch nicht, notfalls hilft die Hupe oder aber wenn es doch mal zu eng werden sollte eine Vollbremsung. Alles halb so schlimm, wenn ich doch auf der Rückbank einen Anschnallgurt vorgefunden hätte - schön wär's gewesen ;-) Na ja, aber der Taxifahrer war trotz anfänglichem Stimmungseinbruch nach Preisverhandlung irgendwann ein freundlicher und lustiger Gesprächspartner geworden - auch wenn er anfangs nicht wusste, wo überhaupt die Straße ist, wo ich denn hinwollte. Angekommen am Ziel stand ich dann um 18:20 vor der Tür, dort auch was länger, weil mich bei den vielen Klingeln niemand gehört hatte und ich die eigentliche Klingel der Schule übersehen hatte. Nach etwa zehn Minuten wurde aber auch ich erhört und so konnte ich endlich in die Schule und mein darüber liegendes Zimmer erkunden. Die anderen Praktikantinnen (allesamt ebenfalls aus Deutschland) sind auf jeden Fall eine große Hilfe, darüber hinaus sehr freundlich und so steht für das kommende Wocheende eine gemeinsame viertägige Exkursion in den Dschungel an - alles weitere hierzu folgt dann in der nächste Woche!
Einen kleinen Ausblick von der Dachterasse wie auch den Blick aus meinem Zimmer findet ihr in der Galerie.

Angekommen

Nach doch nun fast 24h von Haustür zur Haustür bin ich in Ecuador angekommen - soweit alles top. Weitere News folgen morgen, erst einmal steht Schlaf nachholen auf dem Programm.

Dienstag, 31. August 2010

Blog noch im Aufbau

Ihr habt sicherlich bemerkt, dass sich dieser Blog noch tagtäglich verändert - er befindet sich ja auch noch im Aufbau und soll immer ansprechender aber auch informativer werden. Also ich hoffe, dass das Grundlayout in der nächsten Zeit seine Vollendung findet und der Blog dann nur noch auf seinen Inhalt warten muss. Dieser läuft natürlich erst dann richtig an, wenn ich auch in Ecuador angekommen bin ;)

Samstag, 21. August 2010

Countdown

Es ist so weit, der Countdown bis zur Abreise wurde gestartet. Ab heute sind es noch genau zwei Monate, die vorüber gehen, ehe es um 7:00 Uhr Ortszeit Richtung Südamerika geht.