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Dienstag, 18. Januar 2011

Parque Metropolitano

Am vergangenen Sonntag ging es in voller Besetzung Richtung Quito. Ziel war dieses mal jedoch nicht der Flughafen oder gar irgendeine Shopping Mall, sondern der "Parque Metropolitano". Ebendieser stellt eine Art "grüne Lunge" der Hauptstadt dar und erstreckt sich im Osten von Quito, grenzend an Cumbayá, über eine Fläche von etwa 560 Hektar.
Dort angekommen, bemerkte ich zunächst den noch stärker spürbaren Temperaturgradienten zwischen Bewölkung und wolkenlosem Himmel. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: auf einer Höhe von etwa 2.900 Metern schafft es die Sonne bei direkter Einstrahlung nicht, die höhenbedingt kältere Luft derartig zu erwärmen, dass sie einem selbst dann noch angenehm erscheint, sobald ein Wolkenband sich vor die übergroße Energiequelle schiebt. Kurzum: Solange die Sonne in dem Park schien, war es angenehm, teilweise schon etwas zu warm. Sofern sich jedoch Wolken vor die Sonne schoben, wurde es schnell kühl. Egal, das sollte uns nicht davon abhalten, unser geplantes Picknick mit der ganzen Besetzung der Schule steigen zu lassen. Während drei Leute den Hinweg im Auto des Chefs bestritten, entschied ich mich für die Anreise per Bus / Taxi. Nicht nur, dass man immer wieder eine tolle Aussicht genießen kann und darüber hinaus noch witzigere Dinge im Bus erlebt, sondern auch die Tatsache, dass an der Busstation stets der "Yogoso"-Straßenverkäufer (Yogoso = Jogurteis, ähnlich  Wassereis, am Besten als "Pera Manzana") steht, überzeugten mich zu dieser Entscheidung. Nach der Taxifahrt also am Parkeingang angekommen, fiel mir sofort die Unmenge an parkenden Autos auf. Doch im Park davon nahezu keine Spur. Die enorme Größe sorgte dafür, dass sich die Menschenmassen auf dem Grünareal verliefen. Zahlreiche sportliche Möglichkeiten (Fahrrad fahren, Basketball, Volleyball, Fußball etc.), gerade bei dem sommerlichen Wetter, ließen meine Stimmung steigen. Unser Weg führte allerdings ein paar hundert Meter weiter durch den Park, fernab vom Trubel. An einem Aussichtspunkt angekommen, schlugen wir unsere Zelte, äh, natürlich Decken auf und packten alle mitgebrachten Picknick-Utensilien aus. Los ging's!


Nach dem leckeren Schlemmen und der obligatorischen Pause zur Regeneration vom vielen Essen ging es dann sportlich weiter: Tasche auf - Frisbee raus - den richtigen Platz gesucht (am Hang, noch interessanter als normales Frisbee!) und schon flog der Teller durch die Luft. Na ja gut, mehr oder weniger kontrolliert vom Werfer. Denn sobald am Hang eine Luftböe die kleine Plastikscheibe erblickte, veränderte sich die Flugbahn in ungeahnter / -kontrollierbarer Weise. Egal, der Spaß kam nichtsdestotrotz absolut nicht zu kurz und so sorgte der eine oder andere Hechtsprung für große Stimmung! Allerdings kann ich euch jetzt sagen, dass diese Art vom Sport am Hang und insbesondere in dieser Höhe umso anstrengender ist, also war nach einer knappen 3/4 Stunde auch schon wieder Schluss.
Um den Puls etwas zu beruhigen ging es dann zu dem Aussichtspunkt, natürlich mit der Kamera. Ein einfach großartiger Blick Richtung Osten. Und was liegt im Osten? Richtig, Cumbayá! Also schnell das "Reservorio" gesucht und einfach mal "blind" mit Achtung: Digitalzoom (schrecklich, dieses Wort!) in die Pixelmasse fotografiert. Tatsächlich, selbst aus dieser Entfernung war das Schulgebäude der Europaschule unmittelbar in Verlängerung des Sammelbeckens zu erkennen.
Na ja, nach einigen Fotos mehr und der langsam untergehenden Sonne wurde es auch kühl und so beschlossen wir die Heimreise anzutreten. Nicht nur um einen wunderschönen Ort in der Hauptstadt Quito reicher, sondern auch mit der Vergewisserung, sicherlich nicht das letzte Mal hier gewesen zu sein!