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Montag, 4. April 2011

Ankunft - Einleben

Hey ihr Lieben,
also zunächst möchte ich euch mitteilen, dass ich nach meiner Abfahrt am vergangenen Montag schon etwas getrübt war, aber andererseits auch gespannt meine Ankunft in der Heimat erwartet habe. Um 11 Uhr stand das Taxi vor der Tür der Schule, die Sachen waren schnell verstaut und so hieß es - Abschied nehmen. Die letzten Minuten in Ecuador waren angebrochen und somit war es verständlich, dass ich noch mal alles versucht habe wahrzunehmen und aufzusaugen, ich ich das Land verlassen würde. Nach etwas Wartezeit am Flughafen Quitos ging es dann zunächst zum Flughafen Guayaquils. Eine Zwischenlandung sowie die Ausreisesteuer, die hier aus irgendwelchen Gründen deutlich günstiger sein sollte, als in der Hauptstadt, waren hier obligatorisch, ehe es dann nach weiteren knapp vier Stunden Richtung Madrid gehen sollte. Doch ich hatte die Rechnung ohne die Beamten des Flughafens gemacht und so wurde ich prompt ausgerufen, um mich unmittelbar zum Gate 6 zu begeben. Nach der bis hierhin vierten Sichterheitskontrolle ging es durch eine weitere, dann über das Rollfeld zu einem Hanger, um hier von einem wirklich freundlichen Zollbeamten empfangen zu werden. Ich hatte eigentlich nichts verbotenes im Koffer, doch um die ganze Geschichte möglichst kurz zu halten, versuchte ich einen kleinen freundlichen Smalltalk einzuleiten, damit er mich als netten und nicht provozierenden Urlauber wahrnehmen würde. Das ganze hatte auch seine Funktion gefunden und so konnte ich schnell den Koffer wieder schließen. Vermutlich hatte der Drogenhund nur auf meinen Koffer reagiert, weil in ihm eben auch eine Packung Schokopralinen war. Nichtsdestotrotz suchte ich schnell wieder den Weg in die kühle Wartehalle. Die 31°C Außentemperatur und das bei absoluter Bewölkung waren mir zu krass. Wie schon während meiner gesamten Aufenthaltsdauer traf ich natürlich auch hier wieder eine Reihe Deutscher - insgesamt waren es sogar 38! Eine Urlaubstruppe von ALDI-Reisen hatte auch sein Urlaubsende gefunden und reiste mit mir zusammen ab. Die effektiven zwölf Tage Aufenthaltsdauer hinterließen bei einigen allerdings ein Bild, dass sie nicht zu einer zweiten Reise hierher motivierte. Für mich hätte meine Zeit ruhig noch einen Monat länger gehen können. Na ja, so ist es ein Grund für mich, die Flugstrapazen noch einmal auf mich zu nehmen.
Die Boeing 767 stand am Gate 10 für unseren Zustieg bereit, allerdings sollte hierfür noch zwei weitere Pass- und Sicherheitskontrollen passiert werden müssen. Im Flugzeug Platz genommen, ging es gegen 18 Uhr los Richtung Europa! Das sollte das endgültige Ende meiner fünf Monate bedeuten; ich verließ den ecuadorianischen Boden. War das Flugzeug respektive der Sitzplatz mit noch so vielen Annehmlichkeiten ausgestattet, war der Service hingegen mehr als schlecht. Während den gesamten elf Stunden Flugzeug gab es insgesamt vier Mal einen kleinen Becher an Getränken sowie zwei Mahlzeiten, die wirklich schmackhaft waren. Die Lüftung allerdings war nicht am Sitzplatz regulierbar und so ist es kein Wunder, dass ich nun infolge der dauerhaften Klimaanlagenluft erkältet bin. Selbst auf die Frage nach einem wärmenden Tee wurde mir lediglich entgegnet, dass sie keinen hätten - lächerlich. Was würde die geschätzten 60 weiteren Senioren trinken - keiner von ihnen einen Tee? Der Landung in Madrid um halb 12 Uhr folgten wieder erneute vier Stunden Wartezeit. Darum war ich nach meinem Hinflug auch sehr froh, denn dieses Chaos wollte ich nicht noch einmal erleben. Allerdings wollte mir niemand der überaus unfreundlichen Madrilenen Auskunft darüber geben, wie ich zu meinem entsprechenden Gate komme - nicht einmal auf Spanisch! Ein armes Bild von Spanien, wenn sich schon das Flughafenpersonal der Hauptstadt nach Ankunft am Flughafen als so unfreundlich herausstellt.
Nach etwas Orientierung und ein paar Stunden hieß es dann endlich "Einsteigen". Auf dem Monitor des Boarding-Schalters prangte bereits der Ankunftsort - Düsseldorf. Ging mein Abflug planmäßig um 15:50 Uhr, landete ich etwas früher als geplant am Dienstag Abend um 18 Uhr am Düsseldorfer Flughafen. Nun sollte sich herausstellen, ob meine Befürchtungen über den gesamten Flug, ob nämlich mein Gepäck wirklich von alleine seinen Weg aus Quito nach Düsseldorf finden würde, Berechtigung habe oder nicht. Zum Glück sollte nach etlicher Wartezeit am Gepäckband auch endlich mein Koffer den Weg zurück in meine Hände finden und so nahmen die fünf Monate, die mir jetzt nach nunmehr ca. einer Woche vorkommen wie sechs Wochen, ein wirkliches Ende. Mit dem Verlassen des Raumes durch die Glastür wurde ich auch bereits herzlich von meinem Bruder und seiner Freundin empfangen. Eines ist jedoch sicher, dass es gewiss nicht mein einziger und letzter Besuch in Ecuador gewesen ist - ich komme wieder!

Freitag, 25. März 2011

Der letzte Arbeitstag

Am gestrigen Tag ging mein letzter Arbeitstag meines Praktikums zu Ende. Glücklicher Weise bot sich mir noch einmal die Möglichkeit, die mir ans Herz gewachsenen Kurse zu unterrichten und zu verabschieden. Das inhaltlich betrachtet nicht allzu viel Wissen vermittelt wurde, dürfte allzu verständlich sein.

Ich möchte mich insbesondere bei meinem zwei Deutsch-Anfängerkursen herzlich bedanken. Die Arbeit hat stets super viel Spaß gemacht, egal, ob am frühen Morgen oder doch eher am späten Abend. Der Spaß kam wirklich nie zu kurz. Einige von euch werden zum Glück noch dieses Jahr den Weg nach Deutschland antreten - darauf freue ich schon sehr!

¡Os deseo en general mucha suerte para el futuro y espero que las semanas del tiempo pasado encuentran una repetición! ¡Hasta pronto!


Donnerstag, 10. März 2011

Countdown Rückreise

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Karnevalsurlaub in Cuenca

Wie wohl überall in Lateinamerika bildet Karneval einen Ausnahmezustand. In Deutschland würde man hierzu die fünfte Jahreszeit anführen, hier in Ecuador ist es die Dritte! Deswegen liegt es nah, dass hierfür seperate Ferien eingeführt wurden. Diese gingen vom vergangenen Freitag bis zum Dienstag. Jedoch beginnt die ganze Kuriosität schon nahezu eine Woche vorher und die Spuren reichen über den Dienstag heraus. Vergleichbar  mit Deutschland ist die Art diese Jahreszeit zu zelebrieren allerdings nicht. Würde man hier einem Ecuadorianer sagen, er solle mit "dulces" aus Autos oder von Wagen werfen, blickte man vermutlich nur in erstaunte Gesichter. Hier ist es stattdessen üblich, sich mit Wasserschläuchen gegenseitig nass zu spritzen, mit Eiern und Mehl sein gegenüber zu verunstalten und zur Krönung gibt es dann noch Sprüschaum mit Geschmacksrichtung in XXL-Dosen. Also alles in allem eine große Sudelei.


Während drei Praktikantinnen während der Kurzferien den Weg an die Küste respektive Montañita aufsuchten, ging es für die zwei Neuankömmlinge nach Baños (siehe Bericht). Beide Orte sollten sich allerdings mehr als überfüllt zeigen. Ich hingegen suchte mit Juan (Chef) und Vicky (Chefin) den drittgrößten Ort Ecuadors Cuenca auf. Da eine Auto- oder gar Busfahrt mehr als acht Stunden dauert, entschieden wir uns für die schnellere Alternative per Flugzeug - damit war die Strecke in guten 45 Minuten zurückgelegt. Der kleine Airbus A318 von LAN brachte uns am Samstag Mittag sicher Richtung Süden - schade allerdings, dass das Wetter derartig bewölkt war, dass man auf dem Flug keine Chance hatte, trotz Fensterplatz die zahlreichen Vulkane des Landes aus großer Höhe zu erblicken.
Nach der Ankunft am Flughafen von Cuenca wurden wir herzlich von Juans Vater und seinem jüngsten Bruder empfangen. Richtig, denn es handelt sich zugleich um seinen Heimatort. Der Fahrt zu deren Penthauswohnung folgte ein ausgiebiges und super leckeres Mittagessen (am späten Nachmittag) mit der gesamten Familie von Juan. Die Menge des Essens wir umso deutlicher, wenn man hinzufügt, dass das nächste Essen erst um 21:30 Uhr folgte. Selbst nach mittlerweile über vier Monaten Aufenthalt hier in Ecuador, wurde ich einmal mehr mit einer für mich unbekannten Speise überrascht. Als Vorspeise gab es eine "Pommessuppe". Hört sich komisch an, schmeckt aber sehr gut, wie das gesamte Essen.


Sicherlich bestand der Urlaub in Cuenca nicht nur aus Essen, obwohl diese Aktivität einen Großteil ausmachte (den unglaublich günstigen Preisen sei dank). Nach einer Cocktailtour am ersten Abend (leider verregnet), folgte am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein eine Sightseeingtour durch das UNESCO Weltkulturerbe - richtig, denn dazu zählt Cuenca seit 1999. Und diese Entscheidung ist meiner Meinung nach absolut berechtigt. Zwar ist die Stadt gar nicht mal so groß (obwohl eben die drittgrößte Stadt Ecuadors; zeigt, wie klein die nächsten Orte dann sein müssen), aber generell sehr kompakt von der Physiognomie und wunderschön. Viele sehr alte und gut erhaltene Häuser reihen sich nebst zahlreichen Kirchen und Kathedralen, begleitet entweder von Parks oder voneinander getrennt durch einen Fluss. Zu den sonstigen Aktivitäten gehörten Kuchen essen, Kaffee trinken, sogar eine Kutschfahrt oder kleine Shoppingtouren. Die gesamten Tage waren stets von der Herzlichkeit der Familie begleitet. Nicht nur das wir kostenlos in der Wohnung von Juans Bruder Santiago unterkommen konnten, sondern auch die Bereitschaft und Engagement, mir möglichst viel von der Stadt und der Umgebung zu zeigen sowie mich überdies an der Familie teilhaben zu lassen. Jegliche Wünsche von mir mussten irgendwie versucht werden umzusetzen - egal, ob man hierfür noch so weit mit dem Auto fahren müsste. Da die zahlreichen Hutfabriken und Panama-Hut-Läden auf Grund der Karnevalssituation in Cuenca geschlossen hatten, ging es zum Beispiel für den Erwerb 45 Minuten in den Nachbarort "Chordelég". Nicht nur das hier die gleichen Hüte deutlich günstiger sind (da der Name eine der drei großen Fabriken fehlt), sondern auch, dass übrige Artikel gleiche Tendenzen zeigten, überzeugte mich davon, hier etwas mehr zuzuschlagen (mittlerweile warten so viele Dinge auf den Import, dass ich nicht einmal mehr weiß, ob sie alle in den Koffer und Rucksack passen!). Nach etwa einer Stunde ging es auch schon wieder zurück. Selbstverständlich war auch in diesem Teil des Landes die Karnevalszeit nicht übersehbar, so dass wegen der Straßenfeiereien und eines Verkehrsunfalls (wohlmöglich betrunken oder sowas) der Rückweg über vier Stunden plötzlich dauerte - anstrengend.


Wie über die vier Tage üblich, waren die vier Tage stets von diversen Café-, Restaurant- und Barbesuchen dominiert. Man stelle sich vor, dass man mit acht Leuten in einem edlen Restaurant (mit Silberbesteck etc.) Essen (Rinderfilet mit Gratin) geht und mit Getränken insgesamt nicht mehr als ca. 60 USD bezahlt - da muss man einfach ausgiebig komsumieren.
Doch wie erwähnt, wurde nicht nur den ganzen Tag gegessen, sondern es stand überdies ein Besuch des Nationalparks "El Cajas" auf dem Programm. Ebendieser 29.000 ha große geschützte Park umfasst mehr als 240 Lagunen, die in kleinen Schachteln ("cajas") entlang der Straße liegen. Dass der Anblick der zahlreichen Seen und "Pfützen" in der typisch ecuadorianischen Landschaft wieder einmal großartig war, gilt es nicht näher zu betonen, sondern als obligatorisch anzunehmen. Aufpassen musste man neben den Felsbrocken auf der kurvigen Straße auch auf zahlreiche Lamas und Alpakas, die vereinzelt oder in Kleingruppen auf der Straße spazieren gingen. In der Ferne stets der Blick auf die "Teufelsnase", einem herausragenden Felsen in Form einer liegenden Nase, der in Manier des Polarexpresses per Zug (der einzige Zug in Ecuador und im Grunde nur für Touristen) spiralförmig zu bereisen ist.


Na ja, nach einem Dankeschön-Abendessen und einem ausgiebigen Frühstück mit Kuchen anstatt Crêpe oder dergleichen am nächsten Morgen (weil das Restaurant hoffnungslos überfordert war mit zwei Kellnern mussten Alternativen her), ging es nach der Verabschiedung von der Familie Juans per LAN-Flugservice am Nachmittag zurück nach Quito. Leider konnte man auf Grund der wolkigen Wetterlage die Vulkane fast gar nicht sehen, d.h. einzig der Cotopaxi ragte ein wenig durch die Wolkendecke hervor. Nach Guayaquil konnte ich in den drei Tagen so die für mich zweitschönste Stadt Ecuadors kennenlernen und kann sie jedem nur ans Herz legen, der, wie die UNESCO ebenfalls festgestellt und zertifiziert hat, eine wunderschöne kleine und schnell vertrauliche Stadt erleben möchte und vielleicht von der Hektik aus den zwei Metropolen einen ruhigen Zufluchtsort sucht.

Montag, 28. Februar 2011

Radeln und Surfen

Endlich ist mal wieder etwas passiert, über das es sich lohnt zu berichten. Ihr habt sicherlich gemerkt, dass in den letzten Wochen die Einträge hier stagniert sind, aber sonderlich viel war eben nicht passiert. Jetzt aber:
Nachdem am gestrigen Tag bei strahlendem Sonnenschein das nächste Abschiedsgrillen, dieses mal für Elisa, stattgefunden hat, machten wir uns am heutigen Sonntag Morgen um 10:00 Uhr mit gemieteten Fahrrädern (5 USD / Tag) auf, um eine im Ort Cumbayá beginnende 20 Kilometer lange Route abzufahren. Das Wetter sollte auch heute keine Wünsche offen lassen und so ging es mit vielen gleich gesinnten Leuten auf die teilweise sehr unwegige Strecke. Da ich die ersten zwei Kilometer bereits einmal am Tag vor einigen Wochen abgelaufen bin, wusste ich, was mich zumindest auf den ersten Metern erwarten würde. Krassere Kontrastierungen kann man wohl kaum finden, wenn man auf der einen Seite der Mauer Slums findet, von denen man zuvor nie etwas hier in Cumbayá gehört hat und dem unmittelbar gegenüber gleich mehrere Villen findet. Und damit meine ich Villen!


Nach einer kurzen Eingewöhnugszeit an das Rad ging es immer schneller die Schienen entlang - richtig, denn die heutige Route bildet die alte Verkehrslinie der nicht mehr aktiven Straßenbahn. Daher kommt man auch an vielen kleinen Bahnhöfen entlang.
Bereits die ersten Meter waren immer wieder von Unterbrechungen bestimmt. Zu schön war die Aussicht, der man gerade auf seinem Zweirad konfrontiert wurde. Um viele dieser schönen Orte nicht zu vergessen bzw. um sie mit euch teilen zu können, lag es auf der Hand, dass schnell der Fotoapparat hervorgeholt wurde.
Besonders sehenswert war die große Schlucht, die auf dem gesamten Weg parallel zur Route zu verfolgen war. Aus der Tiefe drang das Rauschen des wild mäandrierenden Rio Chiche hervor, der uns am Kilometer 15 auch noch zu einer Erfrischung bereit stand. Auf dem Weg sonst waren zahlreiche pompöse Villen mit riesigen Gärten und Poolanlagen zu sehen, die sich in die ruhige Landschaft ringsherum bestens integrierten - wenn dort in den Häusern nicht der perfekte Ort wäre, um abzuschalten, dann wüsste ich momentan keinen anderen.


Das einerseits strahlende Wetter forderte viel von uns ab und so war es nicht weiter verwunderlich, dass in regelmäßigen Abständen nicht nur Pausen eingelegt (u.a. auch, um sich als Gruppe wieder zu sammeln), sondern auch die aus ökonomischer Sicht respektive hinsichtlich der harten und weichen Standortfaktoren bestens am Pfadesrand platzierten kleinen Geschäfte aufgesucht wurden, um irgendeine Form der Erfrischung zu konsumieren.
Nach etwa 1 1/2 Stunden waren wir dann an dem bereits erwähnten Rio Chiche angekommen. Kurzerhand ging am Weg eine kleiner Pfad rechts ab, der direkt zum Ufer des Flusses führen sollte. Dort rasteten wir für eine Weile, sowohl, um uns zu erholen, als auch die herrliche Landschaft zu genießen. Das obligatorische Gruppenfoto durfte auch hier selbstverständlich nicht fehlen. Aylin und ich erkundeten die Umgebung dann noch etwas weiter und wateten durch den doch sehr kalten Fluss auf eine Mittelinsel, die sich aus Geschiebematerial und dessen Sedimentation über wohlmöglich viele Jahrzehnte gebildet hatte. Trotz der Kälte, die an den Beinen über die Zeit sogar schmerzhaft wurde, tat uns diese Erfrischung mehr als gut. Einmal mehr hatten wir einen wunderschönen Fleck des Landes entdeckt. Nach einiger Zeit sollte es jedoch auch hier weitergehen. Also schnel waren unsere klapprigen Drahtesel geschnappt und die Fahrt ging weiter. Ebenfalls beeindruckend waren die verschiedenen Tunnel auf dem Weg, die mal kürzer und mal länger nie beleuchtet waren. So fuhren wir wie an einer Leine gezogen hintereinander blind über den staubigen Boden, stets in der Hoffnung, dass nicht irgendwo unerwartet ein Schlagloch auf unseren Vorderreifen lauern würde und es infolge eines unfreiwilligen Absteigens in einem Massensturz resultieren würde.











 








Am vorletzten Stationspunkt bei Kilometer 17 angekommen, musste zwingend wegen des anstrengend Bergauffahrens eine längere Pause eingelegt werden. Dort sprach uns "Jorje" an, ein freundlicher Ecuadorianer, der laut seiner Auskunft allerdings lange Zeit in "Nueva York" gelebt hat. Nach dem üblichen Smalltalk (woher kommt man, wie lange ist man in Ecuador, was macht man hier etc.) wies er uns darauf, dass die nächsten drei Kilometer bis zum Ende sehr langweilig wären, den schönsten Teil hätten wir bereits gesehen. Da sich unsere Lust, die bis hierher 17 Kilometer noch einmal zu bestreiten, sehr in Grenzen hielt, fragten wir, ob uns ein Pick-Up organisiert werden könnte. Jorje zückte kurzerhand sein Handy und rief den Fahrradvermieter (der Einzige dort, ist daher sehr bekannt) in Cumbayá an. Dieser hatte leider keine Fahrmöglichkeit bereit, um uns abzuholen. Nun war das Engagement von Jorje noch mehr geweckt und er telefoniert wie wild herum. Nach wenigen Minuten teilte er uns erfreulich mit, dass ein Freund von ihm in wenigen Minuten mit einem Truck vorbeikäme, um uns nach Cumbayá zu bringen. Während der Wartezeit und dem fortwährenden Gespräch mit dem Ecuadorianer, wurden meine gesamten Knöchel von Moskitos attakiert (das bedeutet nicht nur ein einfacher Stich, sondern so krass, dass Blut aus dem Stich hinausläuft!). Nach etwa 20 Minuten kam tatsächlich ein Truck, na ja, eher ein großer Transporter mit hoher Brüstung ringsherum. Schnell waren die Fahrräder und wir aufgeladen und so ging die etwa 30-minütige Fahrt zurück nach Cumbayá. Stets auf der Ladefläche hinten am "surfen"!


Wir bedankten uns mit etwas Kleingeld für diesen äußerst freundilchen Abhol- / Bringservice und waren froh, nach über vier Stunden wieder zu Hause zu sein.