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Samstag, 13. November 2010

Wochenendplanung 13./14.11.2010

Nicht, dass ihr denkt, ich komme nicht mehr zum posten! Aber im Moment läuft relativ wenig. Nach dem Wochenende sieht das jedoch völlig anders aus (vermute ich jetzt einfach mal). Nachdem es heute schon in die Shopping Mall "Quicentro" von Quito ging (sehr edel, aber bei Markenartikeln auch extrem teuer - Importe eben!), steht für den morgigen Samstag und den Sonntag einiges auf dem Programm. Allerdings ist zu hoffen, dass sich das Wetter bis dahin noch etwas bessert. Leider ist es nämlich schon seit den letzten zwei Tagen bewölkt, wenn auch teils mit Auflockerungen und Sonnenschein (ihr merkt, ich könnte zumindest den beruflichen Part von Herr. Meteorologen K. übernehmen ;-)). Zum großen Ganzen kam dann gerade noch ein Gewitter hinzu. Na ja, aber wollen wir hoffen, dass sich das Wetter bis morgen wieder beruhigt, so dass es dann am Samstag nach Papallacta (gehört ebenfalls zur Provinz Napo) gehen kann. Auf die zweistündige Fahrt folgt dann ein Besuch im "Schwimmbad". Aber nicht ein normales, sondern ein durch geothermische Quellen gespeistes Freiluftschwimmbad. Nicht nur, dass es sehr entspannt ist und zudem auch noch gesund sein soll. Auch die Lage verleitet zu einem Besuch. Geschwommen oder entspannt wird auf rund 3.900 Meter Höhe und ein Blick auf den nahegelegenen Vulkan Antisana (Höhe über 5.700 Meter) gibt es bei gutem Wetter gratis - also bitte "Wettergott", lass das Tief wegziehen! Nach diesem Tagesausflug wird es dann am Sonntag ebenfalls für einen Tag nach Mindo gehen. Dort findet man eine besondere Art des Regenwaldes - den Nebelwald. Neben kuriosen Brücken über Bachläufen (die man sonst nur aus Indiana Jones-Filmen kennt ;-)) kann dort mal wieder eine besondere Flora und Fauna angetroffen werden. Bilder und Ausführungen folgen. Bis dahin heißt es abwarten! :-)

Mittwoch, 10. November 2010

Umgewöhnung - die Kuriositäten des Alltags!

Mittlerweile sind es fast zwei Wochen, dich ich mich im schönen Ecuador aufhalte. Damit stehen noch exakt 139 aus - eine Menge, zum Glück. Damit sind schon die ersten subjektiven Eindrücke von mir gefallen. Meine im Vorfeld vorhandene Skepsis über das, was mich wohl für die nächsten fünf Monate erwarten wird, ist schnell einer Zufriedenheit und Sympathie gewichen.
Sicherlich gab es Aspekte, an die ich mich zu Beginn oder noch immer gewöhnen muss. Beispielsweise die Höhenlage, die einem noch immer frecher Weise unbewusst bei Steigungen den Atem raubt. Oder aber die schlicht andere Mentalität der Menschen, die zwar zu der Deutschen grundsätzlich undisziplinierter erscheinen mag, aber bei Gewöhnung / Berücksichtigung nicht nur akzeptabel, sondern auch angenehm erscheint - einfach mal keinen Zeitdruck verspüren. Ein anderer Aspekt ist einfach die Art der Verkehrsführung und "Gesetze". Insbesondere letztere scheinen in Ecuador bzgl. des Verkehrs gar nicht bekannt zu sein. Es wird gefahren, wo eben Platz ist. Blinker sind völlig überflüssig, einzig die Warnblinklichfunktion wird zum Ein- und Aussteigen von Personen betätigt (wobei dann der nachfließende Verkehr zum Dauerhupkonzert animiert wird). Wichtigste Funktion im Verkehr ist eindeutig die Hupe. Eine in Deutschland schir unvorstellbare Eigenart ist, dass an einer Kreuzung (Ampeln gibt es hier nicht viele) derjenige als erstes (Weiter-)Fahren darf, der auch zuerst gehupt hat. Was hat das zur Folge? Richtig, eine stets polyphone Geräuschkulisse. Na ja und wo wir schon mal bei dem Punkt Verkehr sind: Zebrastreifen werden von Autofahrern stets ignoriert und Ein- respektive Ausparken können Ecuadorianer alle (ich denke, diese Verallgemeinerung ist berechtigt) nicht. Als letztes möchte ich auf einen aus Fußgängersicht sehr wichtigen Aspekt eingehen, der einem, wenn man es weiß, dass überleben sichert. Es geht darum, wie man eine Kreuzung  oder Straße im Allgemeinen überqueren kann, wenn weder Zebrastreifen berücksichtigt werden noch Ampeln vorhanden sind: man geht einfach drauf los! Klingt, als wäre man süchtig nach dem Adrenalinkick. Dem ist nur teilweise so, denn in Ecuador gilt das Gesetz, dass wenn man von einem Fahrzeug angefahren wird, der Fahrer für zwei Wochen das Zimmer hinter den schwedischen Gardinen besucht. Gut, kann natürlich trotzdem ungünstig für den Fußgänger ausgehen, doch geht (nach eigenen Erfahrung kann ich da bestätigen) niemand dieses Risiko ein. Na ja, dass sind nur einige Aspekte, die bzgl. des Verkehrs in Ecuador eigenartig sind, die Liste könnte sonst wohl noch um einige Aspekte ergänzt werden (Taxifahrer; allmorgentlicher Verkehrsstau, weil die reichen Eltern meinen ihre Kinder persönlich zur Schule bringen zu müssen etc.).
Auf einen anderen Aspekt möchte ich nur kurz eingehen, weil die Tatsache mich schlicht nervt und ich mich auch nicht daran gewöhnen werde / möchte. Es gibt unzählige Hunde (wilde, also auch in privater Haltung) in Ecuador. Grundsätzlich ist nichts gegen Hunde einzuwenden, aber die Tatsache, dass der Nachbar drei seltenst dumme Hunde besitzt, die mittlerweile jede Nacht zwischen 3 Uhr und 4 Uhr meinen ein Bellkonzert abliefern zu müssen, nervt extrem und das trotz der Tatsache, dass mein Zimmer nicht einmal zur Seite des Nachbarns gelegen ist (wie die der Mädels - gar nicht gut). Diskussionen über mögliche Maßnahmen sind bereits entfacht ;-)
Andere Dinge kennt sicherlich jeder aus dem einen oder anderen Auslandsaufenthalt: Milch und Importprodukte sind verhältnismäßig teuer (wenn auch noch "leistbar"), Gemüse, Obst, Brotprodukte, Bier (was ein Glück) und Benzin / Diesel (so kann das mit der Minimierung eines Treibhauseffektes [sofern man von einem überhaupt sprechen kann, aber das ist ein anderes Kapitel] auch nichts werden) extrem günstig, na ja eher billig!
So, dass war erstmal eine Übersicht, ich denke, da werden im Verlauf meines Aufenthaltes hier in Ecuador noch einige Dinge folgen. Ein ergänzender Post wird dann sicher folgen.

Eine Interpretation

Montag, 8. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 4: Kanutour, Rückreise nach Tena & Quito

Der dritte und letzte Tag sollte von etwas weniger Stress begleitet sein. Hierzu fiel die Wahl auf eine sechsstündige Kanutour, völlig ohne Außenborder, sondern nur mit Muskelkraft der Guides (die einem beim Zusehen schon etwas Leid taten). In zwei ausgehölten Baumstämmen ging es erneut um 9:00 Uhr los, zunächst auf dem Nebenarm des Rio Napo, später dann selbst auf dem Hauptstrom. Von einem wackeligen Unterfangen zu sprechen, ist hierbei noch positiv formuliert. Entweder sorgte der Ein- und Ausstieg für Stimmung (denn dieser gestaltete sich mit zunehmenden Insassen des Bootes immer riskanter - wer will schon freiwillig dafür verantwortlich sein, dass der Rest der Truppe plötzlich im Fluss liegt!), oder aber provozierten das teils unvorhersehbare Geschiebematerial respektive dessen Ablagerungen deutliche Schwankungen der "Nussschalen". Zumindest der erste Faktor konnte mit zunehmender Anzahl und dem Übergang zur "Routine" als Gefahrenpotential minimiert werden.


Warum man aus den Nussschalen aussteigen musste? Die Antwort liegt darin begründet, dass der erste Teil der Strecke stromaufwärts ging und somit für die zwei Guides, die die Boote entweder mit einem Paddel oder aber einem Bambusstock (ähnliche Variante wie in Venedig) antrieben, bereits anstrengend genug war. Kamen jedoch aber noch Stromschnellen hinzu, so hieß es mal wieder die Flucht auf das Land anzutreten, damit die Boote "unbeladen" durch die jeweiligen Gewässerstellen gezogen werden konnten. Ja und danach also wieder: "Embárquese, por favor!" Auf diese Art ging das mehrere Male ehe dann der Halt für das "picnic" gemacht wurde. Hierbei kam es dann zu einem von zwei Highlights des Tages: wir bekamen genial zubereiteten kalten Nudelsalat auf frisch aus dem angrenzenden Wald geschlagenen Bananenblättern serviert - nahezu so, wie man es sich in einem 1-Sterne-Restaurant oder aber der edel Sushibar von Steffen Henssler in Hamburg vorstellt (zugegeben, die Kochqualitäten mögen dort höher sein, aber für eine Improvisation im Regenwald...was darf man mehr erwarten?!). Und natürlich sollten auch hier die drei Gänge insgesamt nich fehlen.


Nach dieser Stärkung ging es dann flussabwärts (!) zu einem nahegelegenen Dorf, das für sein Ton- und Schnitzhandwerk bekannt ist. Im Anschluss an diese Demonstrationen ging es auf dem Wasserweg weiter zu dem zweiten Highlight: in einem Seitenarm bekamen wir die Chance uns von den Temperaturen, der Sonne über bis dahin fünf Stunden und der Luftfeuchtigkeit zu erholen - soll heißen, es durfte gebadet werden. Hey, das, was man normalerweise nur aus Filmen kennt, bei denen im Regenwald in stillen Flussarmen geschwommen wird, wurde nun auch uns zu Teil. Ich kann für mich festhalten, dass es eine tolle und vorerst auch einzigartige Erfahrung ist (so schnell werde ich dazu denke ich nicht mehr kommen), wenn man auf dem Rücken mit der Strömung treibt und über sich teilweise hervorragende Bäume und Lianen hat, das Ganze durch die Atmosphäre veredelt, dass man sich gerade in einem Regenwald befindet - großartig!
Na ja, nachdem auch dieser Spaß ein Ende gefunden hatte, ging es zunächst zurück zur Lodge, unmittelbar dann wieder zurück nach Tena um dort einen spaßigen Abend zu verbringen ehe es am nächsten Tag per Bus wieder nach Quito respektive Cumbayá ging.
Trotz dem kurzfristigen Aufbruch zu diesem Ausflug (direkt am zweiten Tag nach meiner Ankunft in Ecuador schon wieder loszufahren), bin ich froh und glücklich, mich für diese Möglichkeit entschieden zu haben.
Einen Großteil für diesen Spaß mitverantwortlich sind die anderen Praktikantinnen Aylin, Elisa, Nadine und Nikka, ohne die die Zeit sicherlich nur halb so lustig geworden wäre (an dieser Stelle: muchas gracias!).