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Mittwoch, 10. November 2010

Umgewöhnung - die Kuriositäten des Alltags!

Mittlerweile sind es fast zwei Wochen, dich ich mich im schönen Ecuador aufhalte. Damit stehen noch exakt 139 aus - eine Menge, zum Glück. Damit sind schon die ersten subjektiven Eindrücke von mir gefallen. Meine im Vorfeld vorhandene Skepsis über das, was mich wohl für die nächsten fünf Monate erwarten wird, ist schnell einer Zufriedenheit und Sympathie gewichen.
Sicherlich gab es Aspekte, an die ich mich zu Beginn oder noch immer gewöhnen muss. Beispielsweise die Höhenlage, die einem noch immer frecher Weise unbewusst bei Steigungen den Atem raubt. Oder aber die schlicht andere Mentalität der Menschen, die zwar zu der Deutschen grundsätzlich undisziplinierter erscheinen mag, aber bei Gewöhnung / Berücksichtigung nicht nur akzeptabel, sondern auch angenehm erscheint - einfach mal keinen Zeitdruck verspüren. Ein anderer Aspekt ist einfach die Art der Verkehrsführung und "Gesetze". Insbesondere letztere scheinen in Ecuador bzgl. des Verkehrs gar nicht bekannt zu sein. Es wird gefahren, wo eben Platz ist. Blinker sind völlig überflüssig, einzig die Warnblinklichfunktion wird zum Ein- und Aussteigen von Personen betätigt (wobei dann der nachfließende Verkehr zum Dauerhupkonzert animiert wird). Wichtigste Funktion im Verkehr ist eindeutig die Hupe. Eine in Deutschland schir unvorstellbare Eigenart ist, dass an einer Kreuzung (Ampeln gibt es hier nicht viele) derjenige als erstes (Weiter-)Fahren darf, der auch zuerst gehupt hat. Was hat das zur Folge? Richtig, eine stets polyphone Geräuschkulisse. Na ja und wo wir schon mal bei dem Punkt Verkehr sind: Zebrastreifen werden von Autofahrern stets ignoriert und Ein- respektive Ausparken können Ecuadorianer alle (ich denke, diese Verallgemeinerung ist berechtigt) nicht. Als letztes möchte ich auf einen aus Fußgängersicht sehr wichtigen Aspekt eingehen, der einem, wenn man es weiß, dass überleben sichert. Es geht darum, wie man eine Kreuzung  oder Straße im Allgemeinen überqueren kann, wenn weder Zebrastreifen berücksichtigt werden noch Ampeln vorhanden sind: man geht einfach drauf los! Klingt, als wäre man süchtig nach dem Adrenalinkick. Dem ist nur teilweise so, denn in Ecuador gilt das Gesetz, dass wenn man von einem Fahrzeug angefahren wird, der Fahrer für zwei Wochen das Zimmer hinter den schwedischen Gardinen besucht. Gut, kann natürlich trotzdem ungünstig für den Fußgänger ausgehen, doch geht (nach eigenen Erfahrung kann ich da bestätigen) niemand dieses Risiko ein. Na ja, dass sind nur einige Aspekte, die bzgl. des Verkehrs in Ecuador eigenartig sind, die Liste könnte sonst wohl noch um einige Aspekte ergänzt werden (Taxifahrer; allmorgentlicher Verkehrsstau, weil die reichen Eltern meinen ihre Kinder persönlich zur Schule bringen zu müssen etc.).
Auf einen anderen Aspekt möchte ich nur kurz eingehen, weil die Tatsache mich schlicht nervt und ich mich auch nicht daran gewöhnen werde / möchte. Es gibt unzählige Hunde (wilde, also auch in privater Haltung) in Ecuador. Grundsätzlich ist nichts gegen Hunde einzuwenden, aber die Tatsache, dass der Nachbar drei seltenst dumme Hunde besitzt, die mittlerweile jede Nacht zwischen 3 Uhr und 4 Uhr meinen ein Bellkonzert abliefern zu müssen, nervt extrem und das trotz der Tatsache, dass mein Zimmer nicht einmal zur Seite des Nachbarns gelegen ist (wie die der Mädels - gar nicht gut). Diskussionen über mögliche Maßnahmen sind bereits entfacht ;-)
Andere Dinge kennt sicherlich jeder aus dem einen oder anderen Auslandsaufenthalt: Milch und Importprodukte sind verhältnismäßig teuer (wenn auch noch "leistbar"), Gemüse, Obst, Brotprodukte, Bier (was ein Glück) und Benzin / Diesel (so kann das mit der Minimierung eines Treibhauseffektes [sofern man von einem überhaupt sprechen kann, aber das ist ein anderes Kapitel] auch nichts werden) extrem günstig, na ja eher billig!
So, dass war erstmal eine Übersicht, ich denke, da werden im Verlauf meines Aufenthaltes hier in Ecuador noch einige Dinge folgen. Ein ergänzender Post wird dann sicher folgen.

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