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Montag, 8. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 4: Kanutour, Rückreise nach Tena & Quito

Der dritte und letzte Tag sollte von etwas weniger Stress begleitet sein. Hierzu fiel die Wahl auf eine sechsstündige Kanutour, völlig ohne Außenborder, sondern nur mit Muskelkraft der Guides (die einem beim Zusehen schon etwas Leid taten). In zwei ausgehölten Baumstämmen ging es erneut um 9:00 Uhr los, zunächst auf dem Nebenarm des Rio Napo, später dann selbst auf dem Hauptstrom. Von einem wackeligen Unterfangen zu sprechen, ist hierbei noch positiv formuliert. Entweder sorgte der Ein- und Ausstieg für Stimmung (denn dieser gestaltete sich mit zunehmenden Insassen des Bootes immer riskanter - wer will schon freiwillig dafür verantwortlich sein, dass der Rest der Truppe plötzlich im Fluss liegt!), oder aber provozierten das teils unvorhersehbare Geschiebematerial respektive dessen Ablagerungen deutliche Schwankungen der "Nussschalen". Zumindest der erste Faktor konnte mit zunehmender Anzahl und dem Übergang zur "Routine" als Gefahrenpotential minimiert werden.


Warum man aus den Nussschalen aussteigen musste? Die Antwort liegt darin begründet, dass der erste Teil der Strecke stromaufwärts ging und somit für die zwei Guides, die die Boote entweder mit einem Paddel oder aber einem Bambusstock (ähnliche Variante wie in Venedig) antrieben, bereits anstrengend genug war. Kamen jedoch aber noch Stromschnellen hinzu, so hieß es mal wieder die Flucht auf das Land anzutreten, damit die Boote "unbeladen" durch die jeweiligen Gewässerstellen gezogen werden konnten. Ja und danach also wieder: "Embárquese, por favor!" Auf diese Art ging das mehrere Male ehe dann der Halt für das "picnic" gemacht wurde. Hierbei kam es dann zu einem von zwei Highlights des Tages: wir bekamen genial zubereiteten kalten Nudelsalat auf frisch aus dem angrenzenden Wald geschlagenen Bananenblättern serviert - nahezu so, wie man es sich in einem 1-Sterne-Restaurant oder aber der edel Sushibar von Steffen Henssler in Hamburg vorstellt (zugegeben, die Kochqualitäten mögen dort höher sein, aber für eine Improvisation im Regenwald...was darf man mehr erwarten?!). Und natürlich sollten auch hier die drei Gänge insgesamt nich fehlen.


Nach dieser Stärkung ging es dann flussabwärts (!) zu einem nahegelegenen Dorf, das für sein Ton- und Schnitzhandwerk bekannt ist. Im Anschluss an diese Demonstrationen ging es auf dem Wasserweg weiter zu dem zweiten Highlight: in einem Seitenarm bekamen wir die Chance uns von den Temperaturen, der Sonne über bis dahin fünf Stunden und der Luftfeuchtigkeit zu erholen - soll heißen, es durfte gebadet werden. Hey, das, was man normalerweise nur aus Filmen kennt, bei denen im Regenwald in stillen Flussarmen geschwommen wird, wurde nun auch uns zu Teil. Ich kann für mich festhalten, dass es eine tolle und vorerst auch einzigartige Erfahrung ist (so schnell werde ich dazu denke ich nicht mehr kommen), wenn man auf dem Rücken mit der Strömung treibt und über sich teilweise hervorragende Bäume und Lianen hat, das Ganze durch die Atmosphäre veredelt, dass man sich gerade in einem Regenwald befindet - großartig!
Na ja, nachdem auch dieser Spaß ein Ende gefunden hatte, ging es zunächst zurück zur Lodge, unmittelbar dann wieder zurück nach Tena um dort einen spaßigen Abend zu verbringen ehe es am nächsten Tag per Bus wieder nach Quito respektive Cumbayá ging.
Trotz dem kurzfristigen Aufbruch zu diesem Ausflug (direkt am zweiten Tag nach meiner Ankunft in Ecuador schon wieder loszufahren), bin ich froh und glücklich, mich für diese Möglichkeit entschieden zu haben.
Einen Großteil für diesen Spaß mitverantwortlich sind die anderen Praktikantinnen Aylin, Elisa, Nadine und Nikka, ohne die die Zeit sicherlich nur halb so lustig geworden wäre (an dieser Stelle: muchas gracias!).


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