Navigation

Freitag, 5. November 2010

Ausflug in den "Oriente" - Teil 1: Anreise nach Tena

Gerade einmal zwei Tage nach meiner Ankunft ging es zusammen mit den vier Praktikantinnen über ein verlängertes Wochenende in den "Oriente". Denn wie auch in Deutschland wird in Ecuador der Beginn des Novembers durch gleich zwei Feiertage eingeleutet. Wird am 2. November der Totentag (Allerseelen) zelebriert, folgt einen Tag später der Unabhängigkeitsfeiertag von Cuenca (gesetzlicher Feiertag neben dem von Quito und Guayaquil). Einen Blick auf den Kalender lässt nun den Einwand aufkommen "Ja, aber der Montag war doch gar kein Feiertag, warum also ein langes Wochenende?" - dem kann ich soweit nur zustimmen, allerdings wurde uns Praktikanten der Montag als Freizeit zur Verfügung gestellt. So standen also nahezu fünf Tage frei zur Verfügung - frei, um wie schon gesagt, den "Oriente" zu bereisen. Als "Oriente" wird schlicht der ecuadorianische Teil des Amazonasdschungels beschrieben. Na ja, schlicht ist zugegeben an dieser Stelle etwas untertrieben, denn nicht zuletzt besitzt Ecuador, demnach auch und im besonderen Umfang der Dschungel, eine hohe Biodiversität. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind dort zu bestaunen, die man sonst vielleicht nur aus dem Zoo und dem Fernsehen kennt.
Nachdem das Programm wie auch die Unterkunft bereits im Voraus gebucht war, ging es gleich am Samstag unmittelbar nach dem Ende des Unterrichts zur Busstation von Cumbayá. Erstes Ziel der Reise sollte Tena, die Provinzhauptstadt von Napo (mit dem gleichnamige Fluss) sein. Im bequemen Reisebus eingestiegen und glücklicherweise mit Sitzplätzen verwöhnt, ging die vierstündige Fahrt los. Neben den insgesamt knapp 180 Kilometern Strecke, die zurückgelegt wurden, war der Höhenunterschied der Fahrt groß. Gestartet  wurde auf rund 2000 Metern über NN, als es dann Richtung Anden und dem Vulkan Antisana auf rund 4000 Meter anstieg um letztendlich in Tena auf ca. 600 Metern anzukommen. Aber schon die Fahrt war beeindruckend. Neben dem rasanten Tempo, dass der Busfahrer an den Tag legte (als würde morgen die Welt untergehen) und die doch oftmals steilen tiefen Abhänge nebst den Straßen wurde man nichtsdestoweniger von der wundervollen Landschaft entschädigt. Seien es fernab gelegene Dörfer, Wasserfälle inmitten der Gebirgszüge, Sehenswürdigkeiten wie die Thermen in Papallacta oder aber Alpakas am Straßenrand - all das entschädigte für das lange Sitzen bis zum Zwischenstop in Tena. Am Zielbahnhof ausgestiegen, wurde man nicht nur gleich als "Touri" erkannt, sondern zudem von einem freundlichen Guide des Tourveranstalters abgeholt.


Nach einer kurzen Erholung im Hostel und einer anschließenden Erkundung der Stadt Tena (bei zwei bis drei ecuadorianischen "Pilsener" - dem Standardbier [lässt sich sehr gut trinken]), folgte die vorerst letzte Nacht in Zivilisation und stets in der Hoffnung, dass man bei der Schwüle nicht nur vor Mosquito- und anderen Insektenstichen verschont bleibt, sondern gleichwohl auch ein Auge zubekommt.

Keine Kommentare: