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Donnerstag, 30. Dezember 2010

West Coast - Teil 1: Anreise nach Canoa

Am 18.12.2010 startete die große Reise an die Westküste. Nachdem am Vortag die Mitpraktikantin Nadine mit einem gemeinsamen schönen Abend verabschiedet wurde, machten wir vier, also Elisa, Nikka, Aylin und ich uns um 6:00 Uhr am Morgen mit dem Taxi auf dem Weg zur südlichen Busstation von Quito namens Quitumbe. Das frühe Aufstehen wurde auf der Fahrt dorthin von gutem Wetter und einer phänomenalen Aussicht auf den Cotopaxi entstädigt. Allerdings könnt ihr euch vorstellen wie umständlich es ist, mit einem Rucksack der für 3-5 Tage ausgelegt ist, insgesamt zwölft Tage unterwegs zu sein!


Im "Terminal Quitumbe" angekommen ging es unmittelbar zu den schir hunderten an Busunternehmen, die sich an ihren Schaltern alle nur so um die potentiellen Kunden reißen, ähnlich wie auf einem orientalischen Basar in Hammamet. Nun gut, schnell war das Busunternehmen "Reino del Camino" ausgemacht und das Busticket für uns vier erstanden. Der dermaßen enge Bus (eigentlich überraschend für Reisebusse in Ecuador) wurde nur noch von einem arg unfreundlichem Personal getoppt, so dass schnell der erste Diskussionspunkt zwischen dem ich nenne ihn mal "Gepäckschlepper" bzw. "Kundeneintreiber" und mir gefunden wurde - wohin mit dem Gepäck. Für ihn war ganz klar, ab in den Gepäckraum unterhalb der Sitzkabine. Das allerdings war sowohl mit unseren Vorstellungen, als auch mit den Tipps aus Reiseführern nicht vereinbar, gerade auf einer Fahrt von etwas mehr als 8 Stunden. Irgendwann hatte auch er keine Argumente mehr gefunden und so hatten wir zusammen mit unserem Gepäck endlich unsere Sitzplätze einnehmen können, so dass die Reise endlich ins Rollen kommen konnte.


An dieser Stelle sei mir ein kleiner Exkurs gestattet: Vielleicht ist es bis nach Deutschland durchgesickert über die Medien. Auf der gleichen Strecke ist nur vier Tage später ein Bus derselben Busgesellschaft in der Nacht in der Nähe von San Vicente mit 71 Menschen an Bord (zugelassen waren 40!) über 100 Meter einen Abhang heruntergestürzt. Grund war angeblich ein Bremsversagen. Eine zu hohe Geschwindigkeit wie auch die Überladung sprechen aber für sich. Das Unglück hatte mehr als 40 Menschenleben als Opfer. Da wir erst relativ spät von diesem Unglück auf der Reise gehört haben, machten wir uns für unsere weiteren Fahrten, die teilweise sogar mit Bussen ausgeführt wurden, die mit Löchern nur so übersäht waren, keine Gedanken um derartige Risiken. Aber das Unglück zeigt einmal mehr, wie knapp man hier mit jeder Busfahrt nur einem Unfall entkommt!


Nach dem Start um 8:30 war um 16:50 endlich ein erstes Ende mit dem Stillsitzen gefunden. Die Ankunft in San Vicente bedeutete für uns das Umsteigen in einen anderen Bus - klapperig wäre untertrieben, aber egal, denn die Fahrt sollte nur 30 Minuten bis zum Zielort Canoa dauern und währendessen war man mit dem links an einem vorbeirauschenden Meer genug abgelenkt. So war die Anreise endlich gegen fast 18 Uhr geschafft - wir waren in Canoa und hatten ebenso schon kurz den Pazifischen Ozean erblicken dürfen.

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