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Sonntag, 2. Januar 2011

West Coast - Teil 3: Aufenthalt in Puerto Lopez

Am vierten Tag ging es früh am Morgen mit dem Bus zurück nach St. Vicente. Von dort aus sollte es mit einem Taxiboot auf zur gegenüberliegenden Küste gehen - die Bahía de Caráquez, ehe es von dort aus mit dem Bus weiter zum Terminal der Stadt ging. Für die gesamten bisherigen Wegstrecken wurden erstaunliche 0,98 USD an Kosten erhoben - lächerlich, wenn man bedenkt, dass wir da schon etwa eine Stunde für unterwegs waren. Der Weg zu unserem nächsten Aufenthaltsort Puerto Lopez sollte uns mit dem Bus über Portoviejo führen, ehe es von da aus mit einem Direktbus weiter zum Ziel ging. Allerdings überdenkt man besser nicht, mit welche Art von Verkehrsmittel wir uns dort fortbewegt haben. Löcher in der Decke und in dem Boden, kaputte Sitze (nicht nur vom Bezug, sondern auch von der Sitzverstellung, so dass man unfreiwillig nur noch liegen konnte!) und Klappern aus jeder Ecke. Gut, immerhin fehlte nicht die discoähnliche Beschallung in dem Bus mit irgendwelchen lateinamerikanischen Schlagern. Das ganze wirklich in einer derartigen Lautstärke, dass selbst meine In-Ear-Ohrhörer da nur bedingt gegen ankommen konnten. Na ja, um etwa 13 Uhr waren wir dann endlich im Ort Puerto Lopez angekommen - meine Nerven dermaßen durch die Busfahrt strapaziert, dass nur noch der schnelle Weg ins reservierte Hostel und das herrliche Wetter dem Abhilfe schaffen konnten.


Nachdem es im Vorort Canoa nicht möglich war, Geld an einem Automaten zu bekommen, weil es schlichtweg dort keine Geldautomaten gibt (das war uns aber zum Glück vorher bewusst, da die verschiedenen Reiseführer darauf hinwiesen), ging es nach dem Check-In unmittelbar zur einzigen Bank "Banco Pichincha" in Puerto Lopez. Leider war sie nicht mehr an dem Ort, an dem sie in den Reiseführern kartiert war, so dass die Suche etwas dauerte, bis wir den Neubau direkt an der Küstenstraße sahen, noch ohne Namensschild an der Fassade waren zumindest die Automaten außerhalb der Bank im Betrieb. Schnell war die Kreditkarte gezückt. Nur leider war es nicht möglich, trotz des entsprechenden Visa-Symbols auf dem Automaten dort Geld abzuheben. Nach ewiger Warterei in der Schlange und Rücksprache mit der Dame am Schalter teilte diese mir mit, dass es lediglich mit meiner Karte möglich sei, in Montañita Geld abzuheben - diesen Ort wollten wir allerdings erst in vier Tagen bereisen. Super, wie also bis dahin ohne Geld über die Runden kommen? Selbst normale EC-Karten funktionierten nicht, bis auf eine Ausnahme und die stellte unsere Rettung für die nächsten Tage dar - die ganz simple Sparkassen-EC-Karte - lächerlich!
Nun gut, nach den üblichen Dingen, die eben tagtäglich so auf dem Programm stehen, wie Verpflegen und der Kennenlerntour durch den Ort, suchten wir am ersten Abend noch schnell den Strand auf. Baden bei einem bilderbuchmäßigen Sonnenuntergang im Meer ist schon eine empfehlenswerte Sache! :-) Nach der Rückkehr ins Hostel organisierten wir noch unsere Tour zur "Isla de la Plata" - dem kleinen Galapagos. Die Besitzerin "Maxima" (Hostel heißt dementsprechend; sie war zudem gezeichnet von einem Verbrühunfall mit heißem Öl vom Vortag über die rechte Schulterpartie) war hierbei eine große Hilfe. Wir bekamen nicht nur unzählige Tipps und Infos, wie man am günstigsten auf die Insel kommt, sondern sie übernahm für uns auch die Organisation, so dass wir lediglich am nächsten Morgen um 9:30 bereit am Hosteleingang warten mussten, um von einem Guide abgeholt zu werden - einfach überraschend perfekt und einfach, wie das alles diesbezüglich verlief. Zunächst ging es ab zum Hafen und über den dortigen Fischmarkt. Zahlreiche und verschiedenste Fische lagen dort zum Verkauf. Trotz des Verbots, Haie oder dergleichen nicht angeln zu dürfen, störte den stets vor Ort patrouillierende Polizist der ausliegende Fang wie z.B. Hammerhaie oder Marline nicht.


Als endlich unser Boot bereit stand, ging es mit der Gruppe anderer interessierter Touristen auf die 1 1/2 stündige Fahrt zur Insel. Die zwei mitgefahrenden Guides boten zwei Touren über die Insel an. Ich entschied mich für die vierstündige und angeblich etwas anstrengendere Tour, die zugleich zum höchsten Punkt der Insel führen sollte. Auf der Wanderung über die Insel begegnete ich unzähligen Blaufußtölpeln, die alle mehr oder weniger aggressiv ihre Brut verteidigten - zu Recht, aber warum müssen die Vögel auch unbedingt auf den Gehwegen und Brücken nisten und nicht zwei Meter weiter links oder rechts?! Na ja, als weitere Highlights auf dem Weg, mal ganz von der tollen Landschaft und Aussicht abgesehen, habe ich den kleinsten Vogel der Welt, eine Kolibriart sowie den Rotfußtölpel, Albatrosse und einen Truthahngeier sehen können. Ausgerechnet am heutigen Tag war das Wetter einfach perfekt und so kann man sich vorstellen wie anstrengend es ist, bei nahezu direkter Zenitsonne über die Insel zu laufen. Eine anschließende Stärkung auf dem Boot war obligatorisch ehe es dann zum Schnorcheln wieder ins Meer ging. Unter einem stets ein großartiges Korallenriff mit verschiedensten Fischschwärmen und selbst die Riesenschildkröten ließen sich blicken. Na ja, nach dem einen oder anderen Foto unter Wasser ging es dann wieder an Bord zurück um noch vor der Dämmerung am Hafen wieder einzutreffen.


Der Abend wurde dann mit zwei Jungs (seid gegrüßt an dieser Stelle Christian und Chris!) in einer Cocktailbar am Strand mit Batidos (1 USD), Sandwiches (ab 0,75 USD) usw. gemütlich ausklungen gelassen. Währendessen allerdings zu beobachten, dass sich unzählige Vögel irgendeiner Art jeden Abend auf den Stromseilen an einer Kreuzung zum Nächtigen trifft. Ein äußerst beeindruckendes Spektakel, dass sich auch in Montañita unter den Vögel herumgesprochen haben sollte.
Um dem Problem mit dem Geldabheben und einem möglichen Geldengpass vorzubeugen, wurde dann die Abreise und Fahrt nach Montañita einen Tag vorgezogen. So dass es am nächsten Tag vor der Busfahrt noch schnell mit einem Mototaxi zum nahegelegenen Strand "Los Frailles" ging. Der in dem umzäunten und bewachten Nationalpark Machalilla gelegene Strand wirkte auf mich wie ein Privatstrand. Außer uns gerade einmal 2 Menschenseelen ebenfalls vor Ort, ging man sich jedoch auf der etwa einen Kilometer langen Strecke gut aus dem Weg. Der wie so oft an der Westküste flach abfallende Sandstrand lud überdies (mal wieder) zum Baden ein. So verging auch dieser Tag ganz entspannt am Strand ehe es dann am frühen Nachmittag mit dem Bus in Richtung des Surferortes ging.


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