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Sonntag, 2. Januar 2011

West Coast - Teil 4: Aufenthalt in Montañita

Der dritte Ort unserer Reise auf der "Ruta del Sol" sollte Montañita sein. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, etwa 10.000 Seelen großen Ort direkt an der Westküste Ecuadors. Die Lage verlockt immer wieder zahlreiche Surfer hierher, um auf ihren Brettern ein Stück Meer zu erobern. Ansonsten ist der Ort vor allem durch Souvenirstände, Restaurants, Bars und Surfershops geprägt. Keine schlechten Voraussetzungen also, um in den nächsten Tagen die Feierei nicht zu kurz kommen zu lassen.


Auf Grund der Umstände, dass wir einen Tag früher den Weg nach Montañita suchten, stand unser vorreserviertes Hostel noch nicht für uns bereit. Mit dem Ausstieg aus dem Bus an der Hauptstraße, hatten wir aber auch schon eine Unterkunft angeboten bekommen. Sie war sicherlich kein Highlight, aber der günstige Preis, die Tatsache, dass wir nicht länger mit unseren schweren Rucksäcken bei den Temperaturen herumsuchen wollten und da es eh nur für eine Nacht sein würde, überzeugte uns, die Zimmer zu nehmen (sogar ein Moskitonetz war über jedem Bett, von daher war auch dieses Kriterium erfüllt!).
Na ja, wie das immer so ist, folgte nach dem Beziehen der Zimmer (eine genauere Beschreibung lasse ich jetzt mal, eine Dachluke und einen Stromschlag, den ich unter der Dusche bekommen habe, umreißen schon das Wichtigste, um sich ein Bild davon zu machen), ging es auch unmittelbar los ins "Dorf". Schnell waren die Geldautomaten angesteuert und endlich hielt man wieder sein eigenes Geld in der Hand! Allerdings, wie scheinbar üblich in Ecuador, nur in 20-Dollar-Scheinen. Warum ich das betone? Weil die ganzen Stände, Restaurants, Bars etc. nicht in der Lage oder bereit sind, auf einen solchen Schein das Wechselgeld herauszugeben - wo um alles in der Welt haben die Dollar-Besitzer nur das ganze Kleingeld versteckt? Dieser ewige Diskussionspunkt hier in Ecuador nervt schon auf die Dauer, zumal ich mir am Automaten ja nicht aussuche, nur 20-Dollar-Scheine zu erhalten. Sei es drum. Unmittelbar danach ging es, ebenfalls obligatorisch, an den Strand. Auf der Suche nach unserem eigentlich Hostel für die nächsten Tage, liefen wir etwa einen Kilometer entlang des wunderschönen weißen Strandes ehe dann endlich die Unterkunft zu sehen war. Eine tolle Lage, denn nicht nur, dass man so in der Nacht von dem Lärm in dem Dorf nichts mitbekommen hat, sondern auch auf Grund der Tatsache, dass wir aus unserem Zimmer nur etwa 15 Meter Fußweg hatten, um unmittelbar auf dem Strand zu stehen. So wurde das morgentliche Schwimmen im Meer noch angenehmer, als es eh schon war.
Nach dem weiteren Erkunden des Dorfes ging es dann zum Pizzaessen. Der Anblick, dass die Pizza in einem Steinofen gebacken wurde, überzeugte mich auf anhieb. Die normale Art in Ecuador eine Pizza zuzubereiten scheint ansonsten mit Hilfe eines Gasofen. Na ja, nach ein paar Cocktails ging es dann auch früh zurück in die Unterkunft, denn der nächste Tag sollte ein großer werden.


Nach dem schnellen Umzug in das eigentliche Hostel, ging es, denn es war ja Weihnachten bzw. der Heilige Abend, zunächst mit roten Zipfelmützen an den Strand. Zu unserem Glück spielte das Wetter an dem Tag perfekt mit. Strahlend blauer Himmel, Strand, Pazifik, > 30°C - was will man mehr. So konnte ich mir meinen Wunsch, einmal Weihnachten unter Palmen am Strand zu erleben, endlich erfüllen. Der Tag bestand aus einer Menge Sonnenbaden, Frisbee spielen am Strand und im Meer (da lassen sich eindeutig die besseren Flugeinlagen produzieren!), Batidos und Cocktails trinken, na ja und die wichtigsten Telefongespräche (sofern die Telefonleitung mal nicht zusammengebrochen war) zum übersenden der Weihnachtsgrüße durften selbstverständlich auch nicht fehlen. Selbst zum Abend hin zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und so konnte wir am Weihnachtstag auf der Dachterasse des Hostels noch einmal einen herrlichen Sonnenuntergang genießen. Wie es sich zu jedem Weihnachtsabend gehört, fehlte noch ein leckeres Essen für einen Runden Abschluss. Da wir uns vorab keine großen Gedanken um etwas gemacht haben, gingen wir spontan in das Dorf und fanden nach ein tolles Weihnachtsmenü bei der Bar, Disco, Restaurant "Hola Ola"! Nicht günstig, entschlossen wir uns dennoch für das 3-Gänge-Menü. Leider waren jedoch alle Tische reserviert und bereits belegt. Auf unsere Nachfrage, ob da noch etwas möglich wäre, liefen zwei Kellner hektisch durch das Restaurant und baten letztendlich zwei Kunden, sich zusammen an einen Tisch zu setzen, damit ein Tisch für uns frei werden würde. Etwas unangenehm, nahmen wir an dem Tisch unsere Plätze ein. Nachdem wir um 21 Uhr unsere Bestellung aufgaben, kamen eine 3/4 Stunde später endlich unsere Getränke. Man merkte sofort, dass das wenige Personal hoffnungslos mit den zahlreichen Gästen überfordert war und auch die Küche dem Ansturm nicht gewachsen war. Etwas kurios verlief dann das Essen: zunächst kamen  drei von sechs Vorspeisen, jedoch auch nur zur Hälfte. Nach einer weiteren Warterei, folgten dann drei Hauptgänge, obwohl die Vorspeise nicht einmal beendet war. Irgendwann kam dann noch die andere Hälfte der Vorspeise und auch die anderen Hauptgänge. Mit dem Eintreffen, des Inhabers nahm der Abend jedoch dann eine Wende. Die Organisation verlief besser und so wurde der Nachtisch zusammen serviert. Zur Versöhnung spendierte der Chef dann noch eine Runde Cuba Libres auf's Haus und wir verließen gegen halb 12 nachts das Lokal. Fast schon spanische Zustände, wenn man erst so spät am Abend und dann bis in die Nacht isst. Alles in Allem war es aber sehr lecker und wir konnten uns auf den Weg in eine Disco direkt am Strand machen (genialer Ausblick vom zweiten Geschoss über den gesamten Strand und sogar der DJ erfüllte jegliche Musikwünsche, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass der Laden, wie auch die Straßen insgesamt sehr leer waren [wohl auf Grund des streng katholischen Glaubens])  ehe es dann in die nächste Cocktailbar (der Marihuana-Geruch konnte hier mit vorangeschrittener Stunde deutlich vernommen werden) ging. Zum perfekten Ausklang wurde dort dann bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Wie eigentlich jeden Abend ;-) Wobei ich doch oftmals deutlich eher den Heimweg angetreten habe, als die Damen.


Die nächsten zwei Tage waren vom Ablauf her sehr ähnlich: Sonnenbaden, im Meer herumspringen, Frisbee spielen, das Übliche eben. Na gut, zwischendurch wurde selbstverständlich auch mal etwas feste Nahrung zu sich genommen, wenn auch in der Tat nur sehr wenig.
Wie kann man ein Fazit hierfür formulieren? - Montañita ist absolut dazu geeignet, Party zu machen! Der Strand und das Meer laden tagsüber immer wieder zum Entspannen und Abkühlen ein, ehe es dann am Abend ins Dorf geht, um den Tag dort angemessen ausklingen zu lassen. Dennoch gibt es gerade in nördlichen, neueren Montañita die Möglichkeit, sich zurückzuziehen oder gar das Surfen zu erlernen. Na ja, nach dem knapp fünftägigen Aufenthalt vor Ort ging es dann am Mittag des 27.12. mit dem Bus nach Guayaquil, der bzgl. der Einwohner größten Stadt in Ecuador!

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